A – Z: 85 Jazz vom Feinsten mit Martin Kratochvill & Jazz Q

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Jazz von A – Z
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Sie werden es nicht glauben. Heute geht es in A bis Z um den Gründer der Schallplattenfirma, Besitzer eines Flughafens und mehrerer Firmen.

Herzlich willkommen bei Martin Kratochvíl und den Jazz Q. Martin Kratochvíl wurde 1946 in Prag geboren und ist einer der Jazz- bzw. Jazz/Rockgrößen der Tschechischen Republik, der sich nicht nur als Musiker (hier unter anderem durch die Gründung der Jazzband „Jazz Q”) ausgezeichnet hat, sondern auch als erfolgreichen Geschäftsmann nach dem Ende des Kommunistischen Regimes.

Kratochvíl studierte an der Prager Karlsuniversität, erwarb den Doktor der Philosophie und reise für ein Jahr nach England. Jazz, Skifahren und Klettern waren seine großen Interessen. Obwohl Jazz Q bereits 1964 gegründet wurde, trat die Band ihren Siegeszug in Osteuropa in den 1970er Jahren an. Die Kombination aus Jazz/Rock und elektronischer Live-Performance begeisterte das Publikum.

Zwischen 1970 und 1984 wurden zahlreiche Alben aufgenommen und die Band gewann viele Festivalpreise, darunter so renommierte wie San Sebastian und Zürich. 1976 war er der erste tschechische Musiker der eingeladen wurde, ein Jahr am Bostons Berklee College of Music zu studieren, unter anderem mit Kollegen wie Gary Burton und Mike Gibbs.

Nach seiner Rückkehr trat er wieder mit Jazz Q auf und gründete 1977 das Studio Budikov, das erste privatwirtschaftlich geführte Aufnahmestudio in der kommunistischen Tschechoslowakei. Diese Tätigkeit und sein Geschäftssinn führten zur Gründung der Bonton Musik Kooperative (noch immer unter dem Kommunistischen Regime), die nach der „Samtenen Revolution” 1989 zum größten Unterhaltungskonzern der früheren „Ostblocks” heranwuchs.

Martin Kratochvíl blieb aber auch seiner Leidenschaft für das Klettern treu: so reiste er zweimal im Jahr ins Himalaya-Gebirge: ging dort aber nicht nur seiner sportlichen Betätigung nach, sondern drehte dort einige Bestseller-Filme über den Berg der Berge. Zu Hause sitzt er allerdings meistens hinter dem Keyboard; sein Stil erinnert an Keith Jarrett, Thelonius Monk oder John Cage, abhängig vom Stück und seiner Laune. Martin Kratochvíl kombiniert harte Percussions und Rhythmus mit sanften und üppigen Harmonien – die Musik ist doch sein Beruf im wahrsten Sinne des Wortes.

Mit energischen und klangmalerischen Jazzrockmusikproduktionen setzte er sich zuerst in der heimischen Szene, bald aber auch im Ausland durch und trat oft mit Jazzmusikern mit recht klangvollen Namen auf.

Noch ein paar Informationen zu Jazz Q:
1964 von Martin Kratochvíl (Piano) und Jiøí Stivín (Blasinstrumente) gegründet. Free Jazz Happenings, Englische Rockszene und eine elektronisch und groovige Richtung. Das war der Anfang. Rock, Fusion und Free Jazz vereint.

Die englische Sängerin Joan Duggan war bei den Aufnahmen zur LP „Symbiosis” 1973-74 mit von der Partie. Jazz Q fand damit ihren eigenen Stil, die Band ist eine der am längsten aktiven Tschechischen Fusion Bands, aktiv von 1964 bis 1984.

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