Radio skug: JG Thirlwell pt. 1

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Radio skug
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Teil 1 des zweistündigen Features über JG Thirlwell aka Clint Ruin aka Foetus aka Manorexia

Nach 1988 hat Foetus im Sommer 2012 in Wien zum zweiten Mal ein Konzert gespielt. Nämlich anlässlich der Veranstaltungsserie „The Morning Line“ am Schwarzenbergplatz. Am Rande von „The Morning Line“ fand ein Interview mit ihm statt. Auch wenn im Interview immer wieder auf seinen „Morning Line“-Beitrag eingegangen wird: Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, diese Arbeit im Radio zu spielen. Stattdessen gibt es Ausschnitte aus seinen aktuellen Platten „Hide“ als Jim Thirlwell, aus „Dinoflagellate Blooms“ als Manorexia und ein paar Takes aus seinem Soundtrack für die TV-Cartoonserie „The Venture Brothers“.

Jim Thirlwell aka Clint Ruin aka Foetus ist wahrscheinlich „the most known unknown“ Undergroundmusiker. Auf seiner Kollaborationsliste seit den frühen 1980ern stehen Gruppen wie The Swans, Coil – für die er ihr erstes Album „Scatalogy“ produzierte, Einstürzende Neubauten, er tourte mit Soft Cell und mit Front 242, war bei dem legendären Label Some Bizarre unter Vertrag, er hat Mixe und Produktionen für Nine Inch Nails, Red Hot Chili Peppers, Marilyn Manson, Pantera oder Voivod gemacht und er war Teil des Immaculate Consumptives-Kollektivs, das neben ihm aus Lydia Lunch, Nick Cave und Marc Almond bestand. Und aktuell arbeitet er mit dem amerikanischen Kronos Quartet zusammen.

Thirlwells Musik entzieht sich seit Anfang an einer Kategorisierung. Es stimmt, dass er entscheidende Impulse für die Industrial- und Undergroundmusik im Generellen geleistet hat. Ohne seine Arbeiten würde es sehr wahrscheinlich so etwas wie Nine Inch Nails, Marylin Manson, Rammstein und sonstige Industrial-Metal- und sozusagen Bombast-Sounds kaum geben. Am Anfang Pioniermusik, wurde sie schon sehr bald überformt von dem was Thirlwell als langweilige Tanzmusik mit verzerrten Vocals bezeichnet. Seine Vorliebe gehört der Kammermusik, der Verbindung von klassischer mit elektronischer Musik: „Am ehesten beschreibt das Adjektiv „cinematisch“ meine Arbeit. Die Musik soll Bilder aus dem Unterbewussten evozieren.“

Im Gegensatz zu Industrial-Musikern oder überhaupt zu vordergründig heftiger Musik findet er immer wieder einen Weg, seine Musik zwischen Himmelschören und infernaler Apokalypse pendeln zu lassen. Er bedient sich dabei einer Soundsprache, die in der Kammermusik, dem B-Movie-Soundtrack und klassischen Kompositionen besonders der Barockzeit verpflichtet ist. So zitiert er im Interview nicht irgendwelche Noise-Musiker, sondern Komponisten wie den polnischen Krystof Penderecki oder besonders den italienischen Filmkomponisten Ennio Moricone als große Einflüsse.

www.foetus.org

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