Ode to Joe – Zawinuls Anfänge als Kapellmeister

Podcast
Meine Jazzkiste
  • 68 Joe Zawinul
    57:01
audio
57:00 Min.
Louis Armstrong - Ikone des Jazz
audio
57:00 Min.
Sultans of Jazz – Jazz aus der Türkei
audio
57:00 Min.
In Memoriam Paco de Lucia
audio
57:01 Min.
Soulful Christmas – Swingin‘ and Groovin‘ with Santa
audio
57:01 Min.
The Last Turkish Sultans – zu Ehren an Nesuhi & Ahmet Ertegün
audio
57:01 Min.
Grupo Los Santos – Afro-Cuban Jazz vom Feinsten aus New York City
audio
57:01 Min.
Barbara Donald – Trompeterin im Schatten ihrer männlichen Kollegen
audio
57:01 Min.
Mode for Joe – Tribut an Joe Henderson
audio
57:01 Min.
No Coast – Jazz am Rande Amerikas zwischen den Küsten

68. Sendung (Erstausstrahlung: August 2014)

Ode to Joe – Zawinuls Anfänge als Kapellmeister

Der Wiener Josef Erich Zawinul (1932-2007) ist nicht nur der weltweit bedeutendste Jazzmusiker, den Österreich je hervorgebracht hat, sondern auch der einzige weiße Europäer, der in einer bestimmten Phase der Geschichte des Modern Jazz eine Persönlichkeit von stilprägender Bedeutung war. Zum einen gehörte er mit Miles Davis zum „Erfinder“ des Jazzrocks, zum anderen war er ein Vorreiter des Soul Jazz mit zahlreichen Standards wie Mercy, Mery, Mercy, Country PreacherWalk TallIn A Silent Way und Birdland. In Wien-Erdberg aufgewachsen, waren seine ersten musikalischen Eindrücke und Gehversuche an der Ziehharmonika noch geprägt von der Wiener Volksmusik und Klassik, aber nach der Matura und einem Studium am Wiener Konservatorium (Klavier und Violine) wandte er sich dem authentischen Jazz in den amerikanischen GI-Klubs im Wien der Nachkriegszeit zu. So spielte er ab Anfang der 1950er Jahre in verschiedenen Tanzorchestern (u.a. Horst Winter) im Wiener Volksgarten, daneben mit eigenem Jazz-Trio (mit Johnny Fischer und Viktor Plasil); ab 1952 mit Hans Koller und zwei Jahre mit den Austrian All Stars, deren drei Platteneinspielungen – nicht zuletzt durch die Förderung des Jazzenthusiasten Friedrich Gulda – auch internationale Anerkennung fanden. 1954/55 verschmolz sich die gesamte Besetzung der Austrian All Stars in der Tanzband von Johannes Fehring. 1956 erfolgte der Wechsel zur damals wichtigsten österreichischen Jazzband, der Two Sounds Band von Fatty George (eig. Franz Pressler). 1959 erhielt Joe ein Stipendium an der Berklee School of Music in Boston. Abbruch des Studiums durch das Engagement im Orchester des Trompetenstars Maynard Ferguson. 1959–61 Pianist in der Band der Vokalistin Dinah Washington, und von 1961 bis 1970 in der berühmten Combo von Cannonball & Nat Adderley, für die er zahlreiche Eigenkompositionen erarbeitete. Daneben Zusammenarbeit mit zahlreichen Jazzgrößen wie Ben Webster, Joe Henderson und Miles Davis. Als einer der Pioniere der Verwendung elektro-akustischer und elektronischer Tasteninstrumente nahm Zawinul mit seiner Truppe Weather Report an mehreren stilprägenden Schallplatteneinspielungen teil. Im Übergang zum Jazzrock bzw. Fusion war Zawinul eine wichtige Wegmarke in der Geschichte des zeitgenössischen Jazz. Bei diesem Porträt wird nicht nur sein Werdegang nachgezeichnet, sondern vorwiegend seine Lehr- und Wanderjahre.

Musikbeispiele:

Austrian Allstars: Cheremoya (Bill Holman), rec. 1957 mit Hans Salomon (ts)
Austrian Allstars: Mekka (Joe Zawinul), rec. 1954 mit Karl Drewo (ts)
Austrian Allstars: Zoot Swings (Zoot Sims) rec. 1955 mit Karl Drewo & Hans Salomon
Austrian Allstars: Quartet (Friedrich Gulda), rec. 1957
Austrian Allstars: Night in Tunisia (Art Blakey/Dizzy Gillespie), rec. 1957
Salomon; Berklee School Orchester: I Would If I Could (James Progris), rec. 1959
Maynard Ferguson Orchester: Night Life (Benny Golson), rec. 1959
Ben Webster & Joe Zawinul: Soulmates, rec. New York 1963
Lavender Woman (Joe Zawinul), rec. 1967 mit Joe Henderson (ts)
Theme (Nat Adderley/Joe Zawinul), rec. Live Memory Lane (L.A.) 1967
The Scavenger (Joe Zawinul), rec. 19. Jänner 1968 mit Joe Henderson (ts), Nat Adderley (tp)

Gestaltung & Am Mikrofon: Helmut Weihsmann
Tontechnik & Produktion: Gernot Friedbacher

Schreibe einen Kommentar