radioattac f. FRO, 14.06.05

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  • radioattac f. FRO, 14.06.05
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1097. radio%attac - Die neue Zeit kommt nicht von allein - Wahlergebnisse und Rechtsruck - Teil 2
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1093. [RE] radio%attac - Steueroasen in der EU? Gabriel Zucman in der AK Wien
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1092. radio%attac – Playlist Wirtschaft, Arbeit, Geld #07
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1090. radio%attac Sendung (Wiederholung) Sommerakademie 2023
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1089 [WIEDERHOLUNG] radio%attac – Playlist: Wirtschaft, Arbeit, Geld #01
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1088. radio%attac „Erfahrungen mit Mehrfachdiskriminierung “ Folge 2

1.) Prof. Heinz Mayer: „Verfassung im Spannungsfeld politischer Interessen in der Zweiten Republik“:
Im Rahmen der ´Wiener Vorlesungen´ referierte Univ.-Prof. Dr. Heinz Mayer, einer der bekanntesten Verfassungsjuristen der Republik Österreich, am 01. Juni zum Thema „Verfassung im Spannungsfeld politischer Interessen in der Zweiten Republik“. Im Hinblick auf das doppelte „nein“ von Frankreich und Holland zum EU-Verfassungsvertragsentwurf war die Veranstaltung für radio%attac von großem Interesse: Wie sieht ein österreichischer Verfassungsrechtler die Themen wie „österreichische Abstimmung zur EU-Verfassung“, „EU-weite Volksabstimmung“ oder überhaupt die Stellung der Neutralität Österreichs. Gibt es die noch? Wir haben den Vortrag aufgezeichnet und auch die darauf folgende Podiumsdiskussion und wir sind nicht enttäuscht worden. Im Zuge der Podiumsdiskussion bekamen wir auf unsere obigen Fragen klare Antworten.
Wenn Sie mehr über den EU-Verfassungsvertragsentwurf erfahren wollen, setzen Sie sich am besten mit der EU-Verfassungsgruppe von ATTAC in Verbindung: www.attac.at.

2.) Shirin Ebadi

Bleiben wir bei der EU-Verfassung. Allerorten bemühen sich kluge Leute, uns die Motivlage in Frankreich und den Niederlanden zu erklären. Ein solches Motiv sei die Angst der EU-Bürger vor dem Islam. Da kommt der Besuch einer starken Frau wie gerufen.
Shirin Ebadi, die Friedensnobelpreis-Trägerin 2003 aus dem Iran war vergangenes Wochenende in Österreich und hier Hauptrednerin bei 2 Veranstaltungen:
-) dem Internationalen Bertha-von-Suttner-Symposium in Eggenburg im Weinviertel, welches aus Anlass des 100. Jahrestages der Verleihung des Friedensnobelpreises durchgeführt wurde
und:
-) der Konferenz „Civil Society Participation in Muslim Countries – Different Models, a Common Pattern”, am 30. Mai, veranstaltet von den StudentInnen der Diplomatischen Akademie.
Nach ihrem Jus-Studium wurde Shirin Ebadi im Jahr 1969 die erste Richterin im Iran, und 1975 Präsidentin des Stadtgerichtes von Teheran. Ihre berufliche Laufbahn wurde jedoch jäh beendet, als die Mullahs die Regierung im Lande übernahmen und ab 1979, nach der Islamischen Revolution, sich die Situation der Frauen massiv verschlechterte.
Ab diesem Zeitpunkt konnten Frauen nicht mehr als Richterinnen arbeiten.
Doch anstelle diese neuen Gesetze zu akzeptieren, fing Frau Ebadi an, sich gegen diese neue Ordnung aufzulehnen, für Menschenrechte im Iran zu kämpfen und sich insbesondere für die Rechte der Frauen und Kinder einzusetzen.
2003, am 55. Jahrestag der Deklaration der Allgemeinen Menschenrechte, wurde Frau Dr. Ebadi für ihre unermüdliche Arbeit und ihren Einsatz für die Rechte der Frauen und Kinder mit dem Friedensnobelpreis bedacht. – Es war das erste Mal, dass dieser Preis an eine moslemische Frau gegangen ist.
Ihre konsequente Arbeit für Demokratie, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in diesen Ländern hat viele Menschen ermutigt, sich gegen die Repressionen der Mullahs aufzulehnen.
Shirin Ebadi hat sich laut und deutlich für das Prinzip „gleiche Rechte für Männer und Frauen“ in allen Aspekten des Lebens, seien es soziale, kulturelle, ökonomische oder politische Bereiche, ausgesprochen und gleichen Zugang für Frauen zu politischen Entscheidungen, zu Bildung und zu beruflichen Möglichkeiten gefordert. Dafür hat sie auch ihre Freiheit und ihr Leben aufs Spiel gesetzt.
Bei ihrer Festrede und der Pressekonferenz in Wien konnten wir ihren Gedanken folgen.
Für Interessierte:
Die Bertha von Suttner-Ausstellung mit dem Titel „Bertha von Suttner – Ein Leben für den Frieden“ ist auf Schloss Harmannsdorf (bei Eggenburg / NÖ-Weinviertel) noch bis Ende September zu besichtigen.
Informationen dazu auf: www.BerthaVonSuttner2005.info

3.) MDG – Millenium Developement Goals

Der nächste Beitrag ist sozusagen eine Prämiere – denn, radio%attac hat Nachwuchs bekommen. Dürfen wir vorstellen: Andreas Lehrner, Tobias Pilz und Torben Somasundram und 3 seltsamer Buchstaben.
Nochmals für Interessierte: www.milleniumcampagne.org

4.) „fair-steuern“ – Mag. Sybille Pirklbauer

Schön langsam dürfte es sich herumsprechen: Steuerpolitik ist weniger kompliziert als sich das die Menschen landläufig vorstellen! Attac-Österreich ist auf dem besten Weg, diese Tatsache „unter die Leut´“ zu bringen. Nach einer Informationsveranstaltung von attac in der Bibliothek Zirkusgasse haben wir mit Mag. Sybille Pirklbauer von der Arbeiterkammer gesprochen:
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.attac.at

5.) Christliche Kirchen zu Gerechtigkeit:

Oftmals wird sie als großer Tanker beschrieben, der Richtungsänderungen nur sehr sehr langsam vollführt oder man hört; „Die Kirche denkt in Jahrhunderten!“. Seit ca. einem Jahr vernimmt man nun aus den Kirchen immer öfter Aussagen zum Thema „Gerechtigkeit“, „gerecht Verteilung der Gewinne“ und so weiter. Die aktuelle Wirtschaftspolitik dürfte dazu Anlass geben. Anlässlich der „Langen Nacht der Kirchen“ haben wir mit Pater Albert Gabriel von der Donau-City-Kirche gesprochen:
Nähere Informationen gibt es auf der Homepage der Katholischen Sozialakademie

6.) Misik „Genial dagegen“

Gesellschaftskritik ist wieder in geworden in den letzten Jahren. Von Attac, Michael Moore, Toni Negri oder der Popband „Wir sind Helden“. Der österreichische Publizist Robert Misik nahm dies als Anlass, ein Buch zu schreiben. „Genial Dagegen“, so der Titel des Buches, befasst sich mit sich mit einigen dieser Phänomenen. Misik geht jedoch noch einen Schritt weiter und entlarvt so genannte „linke Mythen“, wie jenen der „Revolution“ oder des „schöneren Lebens“. Radio Attac traf Robert Misik, um ihn über seine Beobachtungen und Schlussfolgerungen zu befragen. „Wie ist das Radikale, wie ist Linkssein denk- und begründbar nach der klassischen Linken, jenseits der Orthodoxie“? Fragt er sich selbst im Buch.
„Rezepte gibt es nicht und auch keine Trampelpfade. Es gibt nur die Möglichkeit zu tun, was man für richtig hält, dagegen zu argumentieren, was man für falsch hält, zu ändern versuchen, was einen stört – und dann und wann etwas zu riskieren“ schreibt Robert Misik. „Genial Dagegen“ ist im Aufbau Verlag erschienen und im Handel erhältlich.

Mitarbeit: Judit Wlaschitz, Angelika Hofmann, Gerhard Gutschi, Andreas Lehrner, Tobias Pilz, Torben Somasundram und Barbara Nothegger.

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