137. radioattac, 19.09.05-Radio

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1.) Bernhard Lietaer: $-Crash & Alternativwährungen

Ein neues Schlagwort geistert seit kurzem durch die Welt: Der Dollar-Crash.
Die als globale Währung der Supermacht USA bekannten Dollar bergen ein immenses Gefahrenpotenzial für die globale Gemeinschaft, wie der Prof. Bernard Lietaer in einem Vortrag Ende August in Österreich erklärte. 2 Drittel aller bedruckten Dollarscheine und insgesamt 3.600 Milliarden Dollar befinden sich außerhalb der USA. Wenn nun aus irgendeinem Grund ein großer Teil dieser Auslands-Dollar auf einen Schlag verkauft werden, dann hätte dies einen Crash zur Folge, der die ganze Welt in Mitleidenschaft ziehen würde. Ein Dollar-Crash sei das Ende des amerikanischen Zeitalters, das 1918 begonnen hat, sagt Bernard Lietaer. Und er muss es wissen – war er doch in führender Position in der belgischen Zentralbank für die Entwicklung des ECU, Vorläufer des Euro, verantwortlich. Heute ist er heftiger Kritiker der konventionellen Währungssysteme. Was ein Währungs-Crash nun genau ist, was unser Geldsystem mit Umweltproblemen zu tun hat und warum im Weiblichen die Lösung liegt, hat er Radio Attac verraten.
Bernard Lietaer hat zwei Bücher zum Thema geschrieben: „Das Geld der Zukunft“ erschienen 1999 und „Mysterium Geld“ aus dem Jahr 2000. Beide Bücher sind im Riemann Verlag erschienen.

2.) Argentiniens Präsident kritisiert IWF

Als Nestor Kirchner, Präsident Argentiniens, vergangene Woche bei der Konferenz der Vereinten Nationen (UNO) in New York auftrat, kritisierte er in seiner Rede den Internationalen Währungsfonds heftig. Hart prangerte er jene wirtschaftlichen Maßnahmen an, die Argentinien unter Federführung des IWF durchführen muss und die nun das Land ökonomisch schädigen. In Argentinien selbst indes, herrscht Uneinigkeit in dieser Frage: Einige unterstützen Kirchner in seiner Distanz zum IWF-Diktat. Regierungschef Rafael Bielsa hingegen scheint Präsident Kirchner zu widersprechen.
Aus Argentinien berichtet Alejandro Rotta, ein Reporter des unabhängigen lateinamerikanischen Radionetzwerkes ALLER für die Sendung Contacto Sur.
Radio Attac dankt dem Radionetzwerk ALLER für die Zurverfügungstellung des Beitrags.

3.) Konsensdemokratie

Afrika ist seit der Unabhängigkeit auf der Suche nach dem richtigen politischen System. Die westliche Demokratie, welche den Afrikanern mehr oder weniger aufgezwungen wurde, erweist sich immer wieder als ungeeignet. Seit Jahrzehnten existieren daher Ideen von afrikanischer Demokratie in verschiedensten Ausformungen. Der Philosoph Kwasi Wiredu beispielsweise hat das Konzept einer “Parteilosen Politik” entwickelt. Der Finanzwissenschafter Samuel K. Gyapong möchte ein zweites Parlament für die traditionellen Herrscher einrichten. Im Mai 2005 sprachen wir in Accra, der Hauptstadt von Ghana, mit einem weiteren bekannten Befürworter dieser afrikanischen Demokratieformen. Kwame Gyekye ist Professor für Philosophie an der “University of Ghana” und fordert eine inklusivere Form von Demokratie, wie sie schon nach der Unabhängigkeit von
Kwame Nrkumah umgesetzt wurde. Opposition werde in dieser Form von Demokratie nicht mundtot gemacht, wie immer wieder behauptet wird, da Partizipation in Afrika etwas anderes bedeute als in Europa. Leider lässt die Aufnahmequalität etwas zu wünschen übrig, weil Prof. Kwame Gyekye die Klimaanlage aus verständlichen Gründen nicht ausschalten wollte. Dieses Surren im Hintergrund ist in Afrikas Universitäten etwas Omnipräsentes und lässt Afrika im Beitrag vielleicht ein bisschen lebendiger werden….
Natürlich gibt es sehr viele, auch afrikanische, Intellektuelle die mit Gykeye nicht übereinstimmen und auch hinter der Bezeichnung “Konsensdemokratie” verstecken sich verschiedenste Konzepte. Allen Vertretern geht es aber darum, Systeme zu entwickeln, die der afrikanischen Vorstellung von Demokratie und den Eigenheiten der afrikanischen Gesellschaften besser entsprechen. Wir werden in den nächsten Sendungen noch weitere Vertreter dieser Konsensdemokratiekonzepte vorstellen.

Mitarbeit: Judit Wlaschitz, Hannes Knierzinger, Conni Derler, Gerhard Gutschi und Barbara Nothegger.

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