fm vogel “Ja zum Boulevard St. Nikolaus” 4.6.2020

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  • 200604_fm_vogel_Ja zu einem Boulevard St. Nikolaus
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Die offizielle Pressekonferenz “Boulevard in St. Nikolaus – wie weiter” im Innenhof der Walde Seifenfabrik am 4.6.2020 um 11Uhr.

Alle VertreterInnen der Presse und der Stadtpolitik waren eingeladen.

Zuerst spricht Wolfgang Burtscher zu den Gästen, dann wird der offizielle Pressetext vorgelesen.

Ja zu einem Boulevard St. Nikolaus

Wir schauen in St. Nikolaus/Anpruggen auf viele Jahre mit vielen Ideen und mit einem sehr aufwändigen Bürgerbeteiligungsprozess zurück.

Zentrale Ergebnisse des Beteiligungsprozesses waren unter anderem eine Verbreiterung der Gehsteige und eine Begegnungszone am Hans-Brenner-Platz. Mit Verwunderung haben wir zur Kenntnis genommen, dass die provisorische  Verbreiterung jetzt wieder zur Disposition steht. Dabei wäre der logische nächste Schritt im Sinne des Ergebnisses des Bürgerbeteiligungsprozesses die bauliche Umsetzung des Gehsteiges für mehr Aufenthaltsqualität für die Anwohner*innen und neue Möglichkeiten für die Gastronomie und für die Wirtschaftstreibenden in der Innstraße. Bisher war der Gehsteig zu eng ( Kunststoffmüll und Altpapiertonnen ), nicht behindertengerecht, zu dunkel und nicht einladend. Das hat sich jetzt geändert und es muss noch besser werden. Unser Appell als unabhängige Bürgerinitiativen an die Stadtpolitik ist: Gehen Sie jetzt nicht wieder einen Schritt zurück, sondern machen Sie den nächsten Schritt und verbreitern den Gehsteig baulich. Lassen Sie eine kreative Entwicklung der Innstraße zu, die wirtschaftlich aufgrund der Nähe zur Altstadt großes Potenzial hat.

 

Mehr Verkehr wird das Problem des Stadtteils nicht lösen, ganz im Gegenteil. Wir haben in Tirol im Vergleich zu 1980 fast drei Mal so viele Fahrzeuge – von 155.000 auf 407.000 angemeldete PKW. Die Anrainer*innen und Geschäftsleute und beklagen Lärm, Luftverschmutzung und schlechtere Geschäfte . Wir brauchen eine Verschönerung der Straßensituation, damit es für zu Fuß gehenden und Rad fahrenden Kundinnen und Kunden attraktiv wird, nach St. Nikolaus zu kommen. Die Begegnungszone ist leider von der Stadtregierung nicht priorisiert worden, wir nehmen das enttäuscht zur Kenntnis. Umso wichtiger ist, den mit weniger Geldeinsatz umzusetzenden Teil der Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses – die Verbreiterung und Attraktivierung des Gehsteigs zu einem Boulevard St. Nikolaus – jetzt umzusetzen, wo die ersten Schritte bereits passiert sind. Der Christkindlmarkt St. Nikolaus beweist, dass mehr Aufenthaltsqualität und weniger Parkplätze der Wirtschaft nicht schaden, ganz im Gegenteil. Wir bemühen uns ehrenamtlich um ein gutes Lebens – und Wirtschaftsklima in unserem Stadtteil, verstehen uns als Schnittstelle zur Stadtpolitik, mit der wir nicht immer einer Meinung sind, aber konstruktiv im Sinne der Lebensqualität in St. Nikolaus zusammenarbeiten.

 

Deswegen haben uns die Aktivitäten eines Wirtes verwundert, dessen Lokal außerhalb des betroffenen Gebietes liegt. Dass wir als Vertreter*innen der Bürgerinitiativen dazu nicht eingeladen waren, ist ein Affront und dass die fast vollständig versammelte Stadtpolitik sich dort vor den Karren der Autolobby spannen hat lassen, ebenfalls. Der dort aufgetretene Wirtschaftskammerpräsident hat sich bei dieser Veranstaltung als Sprecher von Wirtschaftstreibenden ausgegeben, ohne mit den Wirtschaftstreibenden vor Ort gesprochen zu haben. Wir als Bürgerinitiativen haben das getan, alle Betriebe abgeklappert und haben fast ausnahmslose Zustimmung zu einem attraktiv verbreiterten Gehsteig auf der Innstraße signalisiert bekommen.

 

Im Folgenden deshalb unsere Forderungen als mit den Wirtschaftstreibenden in unserem Stadtteil in engstem Austausch stehende Bürgerinitiativen: Wir fordern keinen Schritt in die falsche Richtung durch eine Rücknahme der getroffenen Maßnahmen. Wir fordern einen Niveauausgleich für einen baulich manifestierten breiteren Gehsteig. Wir wollen aus dem engen Gehsteig einen Boulevard St. Nikolaus machen. Und wir fordern die Möglichkeit der kreativen Gestaltung des neu für Fußgänger*innen, für Geschäftskund*innen und für Gastronomiegäste entstandenen öffentlichen Raums. Die Stadt muss uns hier einbinden und kreatives Schaffen ermöglichen.

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