„Farewell Privacy“-Marsch am 31. März in Wien: 1300–1400 trauern um Privatsphäre und Datenschutz

Podcast
Rohmaterialien
  • vorratsdatendemo
    31:15
audio
57:36 Min.
O-Ton: PK zu Aktionstagen gegen das FremdenUNrecht – Familien und Freund_innen gegen Abschiebung
audio
28:59 Min.
Rohmaterial: Pressekonferenz Asylkoordination 27.3.2012: Zugang zu Asylverfahren in der EU & European Umbrella March 2012
audio
02:38 Min.
Okto-Interview mit Heidrun Silhavy, BM für Frauen, Medien und Regionalpolitik
audio
10:57 Min.
Interview mit MEP Karin Resetarits für Radio Corax
audio
28:45 Min.
Journal Panorama: Soziale Wüste Andalusien
audio
21:25 Min.
Kevin Howley - Community Radio-Theory and Practice
audio
18:45 Min.
Jack Byrne - A Philosophy of Community Radio
audio
51:57 Min.
Mitschnitt der Einweihung der Gedenkstätte für die Abwehrkämpfer und Verschleppten in Eisenkappel ( für Radio Augustin)
audio
26:43 Min.
Interview mit Ben H. Bagdikian

*** Rohmaterial: Mitschnitt der Abschlusskundgebung der Demonstration gegen Vorratsdatenspeicherung ***

Am Vortag der Einführung der Vorratsdatenspeicherung trugen rund 1300–1400 Personen Privatsphäre und Datenschutz zu Grabe. Vorne prägte Trauermusik und demonstratives Schweigen den „Farewell Privacy“-Marsch vom Westbahnhof zum Parlament. Weiter hinten skandierten andere, zu den massiven Eingriffen in die Grundrechte nicht schweigen, sondern laut sein zu wollen.

Rechtsextreme Gruppierungen wie das BZÖ dürften diesmal der Veranstaltungen ferngeblieben zu sein. Lediglich über Twitter bekannte Stefan Petzner „Fremdstolz“ auf alle, die sich an den Protesten beteiligten.

Vor dem Parlament endete der Trauerzug mit einer Abschlusskundgebung. Zur gewohnt pathetischen Einspielung einer Anonymous-Rede konnten es sich einige Sargträger_innen in Guy-Fawkes-Masken nicht verbeißen zu salutieren.

Dass zu dieser Demonstration gegen die Vorratsdatenspeicherung weniger engagiert mobilisiert worden war als zu jenen gegen ACTA wurde vom AK Vorrat damit begründet, dass in den letzten Tagen die Vorbereitung einer vielversprechenden Verfassungsklage Vorrang gehabt habe.

Die Vorratsdatenspeicherung, die am 1. April 2012 in Österreich in Kraft getreten ist, verpflichtet Internetprovider zur verdachtsunabhängigen Speicherung sämtlicher Kommunikationsdaten über Telefon, Computer oder SMS kommunizierender Menschen für sechs Monate „auf Vorrat“. Über 87.000 Personen haben bislang eine Petition dagegen unterzeichnet.

Nun wird die vermutlich größte Verfassungsklage in der Geschichte vorbereitet. Bis 18. Mai kann sich an der unter anderem vom AK Vorrat vorbereiteten Klage beteiligt werden. Mehr Informationen und eine Anleitung zur Beteiligung finden sich hier: https://www.verfassungsklage.at/

Eine von Anonymous Austria für 1. April, 0.00 Uhr angekündigte Veröffentlichung von brisanten E-Mails von SPÖ, ÖVP, FPÖ. FPK und BZÖ fand nicht statt. Die Leaks seien frei erfunden gewesen, um die Aufmerksamkeit für die Vorratsdatenspeicherung zu erhöhen, und Politiker_innen spüren zu lassen, „wie es sich anfühlt wenn jemand Daten über einen hat die nicht für die Öffentlichkeit“ gedacht sind, so AnonAustria in einer mit „April April“ übertitelten Erklärung.

 

(Moderationstextvorschlag: nochrichten.net)

Schreibe einen Kommentar