Vom 13.-16. April 2025 wird in Graz an der FH Joanneum die Konference REAL CORP stattfinden, ein immer wieder an einem anderen Ort stattfindender Treffpunkt von Stadt- und Regionalplanern. Das Thema der heurigen Konferenz ist sehr spannend: „Die Stadt geht kühn dahin, wo sie noch niemals war.“ Gemeint ist dass auch kleine Städte zunehmend zu Brennpunkten urbaner Innovationen werden können.  Ich bin eingeladen, diesen Gedanken bis zum logischen Ende zu spinnen: wie können die besten städtischen Qualitäten auch mitten im ländlichen Raum Gestalt annehmen – eben als „globales Dorf“? Und warum hat das nichts mit „Verstädterung“ zu tun und soll es auch nicht ?

Allerdings konnte ich es mir nicht ersparen, fast die Hälfte der Sendung für eine einleitende Bemerkung zur momentanen geopolitischen Situation zu verbraten; seit wenigen Wochen sind wir mindestens in einem Ausnahmezustand, wenn nicht in einem beginnenden Epochenbruch. Ich denke unter all den Erklärungen für die scheinbar „erratischen“ Aktionen der Trump Administration die mittlerweile als „Staatsstreich“ angeprangert und die allesamt spiegelbildlich auf eine ebenso erschreckende, starr- bis irrsinnige und mittlerweile eurozentrische Kriegsrhetorik stoßen, einige brauchbare Hypothesen gefunden zu haben. Der Technofeudalismus macht ernst und wirft tatsächlich gleich mal den halben Staatsapparat über Bord. Der Status Quo, sprich „die radikale Mitte“, hat dafür die Fundamente gelegt und einfach keine mehr Vision zu bieten.

Hier, in den mittlerweile 58 Sendungen, wurden ebenfalls Fundamente gelegt für eine radikal andere Richtung menschlicher Entwicklung. Noch immer ist diese Sichtweise  das marginalste Minderheitenprogramm, das man sich vorstellen kann – in einer Gegenwart, in der jeder Stumpfsinn und Furz zigtausende Anhänger findet. Aber es muss nicht so bleiben.