Unter dem Motto „Vergangenes in der Gegenwart neu verorten“ war OpenGLAM, niederösterreichischer Kunstverein und Open-Data-Netzwerk, für die beim MOST/4tel Festival präsentierte Projektserie „Hammer_Werk_Stätten: Im Gleichklang“ auf akustischer Spurensuche in den Industriestätten des Traisen- und Gölsentals.
Es wurden Interviews mit Personen aufgenommen, die von Arbeit und Leben in den Werken erzählen.
Diese Oral-History-Beiträge sowie die aufgenommenen Klänge der Gegend sind ab Herbst in einer Ausstellung zur Industrie- und Sozialgeschichte der Region im Museum Lilienfeld zu erleben. Davor, am Freitag, 18. Juli, wird „Hammer_Werk_Stätten“ in einer Vernissage im Volksheim in Traisen erstmals öffentlich gezeigt.
Das Traisental ist einer der größten und wichtigsten Industriestandorte in NÖ: Seit 1844 werden hier Temperguss-Teile erzeugt. In der NS-Zeit befand sich dort ein Zweigbetrieb der Hermann Göring Reichswerke. Heute sind in zwei Gießereien und mehreren metallverarbeitenden Betrieben u.a. der VOEST Alpine etwa 900 Personen beschäftigt. Besonders wichtig für die Produktion waren Frauen.
OpenGLAM hat seit Mai in Gasthäusern in Marktl, Lilienfeld, St. Aegyd am Neuwalde und Hohenberg Abende organisiert, bei denen Interessierte zusammenkamen und deren Geschichten und Erzählungen dann aufgezeichnet wurden.
Sylvia Petrovic-Majer ist Gründerin von OpenGLAM (GLAM steht für „Galleries, Libraries, Archives, Museums“) und künstlerische Leiterin von „Hammer_Werk_Stätten“. Sie ist Gast von Heinrich Deisl in einer „Live Series – MOST/4“-Sendung und hat Sprach- und Klangaufnahmen dieses umfangreichen Projekts mitgenommen. Es berichten Heinz und Margot Mosböck aus St. Aegyd sowie Robert und Annemarie Weiss aus Marktl.
Zudem geht es um Open Data, die Aufbereitung von akustischen Artefakten für museale und wissenschaftliche Zwecke sowie die Langzeit-Archvierung.
Da in dieser einstündigen Sendung nur teilweise die von Sylvia Petrovic-Majer zur Verfügung gestellten Interviews präsentiert werden konnten, finden sich hier ab 56:00 drei weitere Interviewteile.





