Die Ausstellung Man will uns ans Leben erinnert an die Jahre des rechtsextremen Brief- und Rohrbombenterrors in Österreich. Sie arbeitet die Zeit zwischen 1993 und 1996 auf, in der in ganz Österreich insgesamt 25 Personen und Organisationen Briefbomben erhielten. Im gleichen Zeitraum detonierten in einer zweisprachigen Schule in Kärnten und im burgenländischen Oberwart Spreng- bzw. Rohrbomben. Die Anschläge hatten vier Tote, vier lebensgefährlich Verletzte und neun Verletzte zur Folge. Josef Simon, Karl Horvath, Erwin Horvath und Peter Sarközi kamen in Oberwart ums Leben, als sie eine Tafel mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien!“ entfernten. Der Terror adressierte ausschließlich Minderheitenangehörige, Minderheiteninitiativen und ihre Unterstützer*innen.
Die Ausstellung, die sich derzeit im Volkskundemuseum in Graz befindet, arbeitet durch neun Zeitzeug:inneninterviews nicht nur die Zeit während des Terrors auf, sondern beschäftigt sich auch mit der Stimmung die in den Jahren davor durch rechtsextreme Politiker und Boulevardmedien aufgebaut wurde.
In der aufgezeichneten Führung in Klagenfurt sprechen Cornelia Kogoj und Gamze Ongan über die historischen Hintergründe und heutigen Bezüge der Ausstellung der Initiative Minderheiten.
Ilia Messner spricht ebenfalls über seine Erinnerungen von damals. Er war der Präzedenzfall wegen dem die zweisprachige Schule überhaupt eröffnet wurde, seine Mutter hatte damals dafür gekämpft. Die zweisprachige Schule war ebenfalls Ziel eines Anschlags.
Derzeit befindet sich die Ausstellung noch bis 26. Oktober in Graz. Mehr Details zur Ausstellung und den Besuchsmöglichkeiten findet ihr hier auf der Website des Volkskundemuseums Graz.
Bild: Tamara Ussner









