“Die Demokratie gründet halt auch auf Antifaschismus” – Antifa Jugendcamp am Peršmanhof

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Ein Polizeieinsatz, der sprachlos macht: Ende Juli rückte in Kärnten ein Großaufgebot aus – mit Cobra-Einheit, Hundestaffel, Hubschrauber, LSE (Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung) und Beamt:innen des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl. Ziel war ein antifaschistisches Jugendbildungs-Camp am historischen Peršmanhof, einem zentralen Erinnerungsort des slowenischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Dort, wo die SS 1945 elf Zivilist:innen – darunter sieben Kinder und ein Säugling – ermordete, wurde nun ein Camp, das sich mit Geschichte, Demokratie und Gedenken beschäftigt, von der Polizei gerazzt.

Die Behörden begründeten den Einsatz mit angeblichen Verstößen gegen Camping- und Naturschutzrecht – doch inwiefern das einen Einsatz mit einem solchen Ausmaß und Brutalität rechtfertig, kann bisher von den verantwortlichen Behören nicht argumentiert werden. Vom Museumsbund über das Mauthausen Komitee bis hin zum DÖW und dem KZ Verband fordern viele eine lückenlose Aufklärung. Die bisher einzige Konsequenz: Der Einsatzleiter wurde mittlerweile Ende September versetzt.

Im Interview erzählen zwei Mitglieder des Organisationsteams, was am 27. Juli geschah, wie sie den massiven Polizeieinsatz erlebten und einordnen. Es geht um Repression, Erinnerungskultur und Gedenken, sowie rechte Netzwerke in Kärnten – und um die Frage, wie sensibel unsere Demokratie mit Orten des Gedenkens umgeht.

Der ursprünglich für Ende September 2025 angekündigte Bericht der eingesetzten Kommission zum Peršmanhof-Einsatz liegt weiterhin nicht vor. Abgeordnete haben parlamentarische Anfragen gestellt, auf die das Innenministerium einräumte, dass die Kommission bereits getagt und Erhebungen durchgeführt habe, ein Abschlussbericht aber noch ausstehe.
Letzter Stand ist, dass er Ende der Woche vom 20. Oktober veröffentlicht werden soll.

Credits: Johannes Puch

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