Die Ungeheuer unserer Zeit sowie unsere Debattenkultur

Podcast
Radio AugartenStadt. Die Sendung des Aktionsradius Wien
  • Vernunft und Streit
    57:00
audio
1 h. 12:50 min
IM RADIUS – Teil 2: Zukunftsräume. Übergänge. Neue Kapitel.
audio
57:01 min
Familiengeheimnisse lüften
audio
56:45 min
IM RADIUS: Pionierprojekte kultureller Stadtentwicklung in Wien von 1988 –2025
audio
58:54 min
Siam Diary: Reisen zwischen Staunen und Schattenseiten
audio
57:00 min
Militärische Altlasten
audio
57:01 min
Boomer gegen Zoomer
audio
57:00 min
Eine Systemkritik an der Militarisierung der EU
audio
57:00 min
"The Secretary of State": Heide Sommer im Gespräch
audio
57:00 min
Jeder mordet, was er liebt: Oscar Wilde und Lord Alfred Douglas

Hören Sie Ausschnitte aus zwei Veranstaltungen des Aktionsradius Wien, die im Frühjahr 2025 stattgefunden haben – zwei Abende, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit großen Fragen unserer Zeit beschäftigen: einerseits mit Vernunft, andererseits mit Streit.

1) Daniela Dahn über die Ungeheuer unserer Zeit
In ihrem neuen Essay-Buch greift Daniela Dahn Goyas berühmte Radierung „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“ auf und fragt: Wer schläft heute – und welche Ungeheuer gebären wir? Sie erinnert an Kants Vernunftbegriff und kritisiert, dass politische Entscheidungsträger ihre Verantwortung verfehlen: Sie sichern keinen Frieden, verhindern keine Klimakatastrophe, bekämpfen keine Fluchtursachen. Stattdessen nähren sie Ängste und riskieren neue Kriege. Dahn ruft dazu auf, sich einzumischen statt zu resignieren – im Geist der „friedlichen Revolution“ von 1989, an der sie selbst beteiligt war. Im Gespräch mit der ehemaligen ORF-Redakteurin Martina Schmidt spricht sie über Vernunft, Verantwortung und die Kraft des zivilen Widerstands.

2) Svenja Flaßpöhler – Debattenkultur heute?
Philosophin und Publizistin Svenja Flaßpöhler fragt in ihrem Buch „Streiten“ (Hanser, 2024): Warum streiten wir – und warum sollten wir es tun? Ausgehend von ihrer eigenen Biografie als Trennungskind reflektiert sie die Angst vor Eskalation und den Mut zum offenen Konflikt. Sie versteht Streit nicht als harmonischen Diskurs, sondern als Ort von Macht, Reibung und Veränderung. Gerade im Unversöhnlichen liegt für sie die Chance, Neues zu denken. Im Gespräch mit Mischa G. Hendel plädiert Flaßpöhler für Lebendigkeit, Mut und den Eros des Ringens – als Voraussetzung einer lebendigen, pluralistischen Gesellschaft, in der Streit verbindet statt trennt.

Gestaltung & Moderation: Mischa G. Hendel

Musik:
Francis Goya – Nostalgia
Perry Frank – Prelude (based on Francisco Goya – The Black Paintings)

Images

GOYA
800 x 800px

Laisser un commentaire