Vom Lesen in der digitalisierten Gesellschaft – Günther Stocker im Studiogespräch

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Im Anfang war das Wort, wie es im Evangelium nach Johannes heißt, wenn auch zunächst nur das gesprochene. Die Schrift, und naturgemäß mit ihr das Lesen, dürfte etwa 6000 Jahre vor unserer Zeitrechnung hinzugekommen sein. Ein enorm langer Zeitraum, in dem die damit verbundenen Kulturtechniken zahllosen Veränderungen unterworfen waren. Mit Aufkommen der digitalen Gesellschaft haben Entwicklungen eingesetzt, die der Errungenschaft des Buchdrucks um nichts nachstehen, sie an Wirkmacht allem Anschein nach noch übertreffen werden.

Diese Entwicklungen zählen zum zentralen Forschungsgebiet des Literaturwissenschaftlers Günther Stocker. Wie verändert der Wechsel vom bedruckten Papier zu Bildschirm, Smart Phone und Tablet unser Leseverhalten? Wirkt sich das auf Wahrnehmung und Verständnis der Inhalte aus? Vorlesen zählt zu den ältesten Praktiken, neu ist hingegen, dass Hörbücher und andere Aufnahmen ins Spiel kommen. Auch werden die Vorlesenden immer öfter durch Maschinen ersetzt. Verändert sich dadurch beispielsweise die Rezeption literarischer Texte, und wenn ja, in welcher Weise?

Noch wurde nur wenig empirische Forschung in diesem Bereich betrieben. Günther Stocker arbeitet daran, das zu ändern. Im Studiogespräch schildert er, welche Annahmen sich dabei als Irrtümer erwiesen, welche sich erhärten ließen und welche Erkenntnisse dabei gewonnen wurden.

Website Universität Wien Books on Screen
Website Universität Wien Listening to Literature

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