Canto General – Der große Gesang

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Ausschnitte aus dem Oratorium Canto General, gespiegelt mit Werken von Mozart, Bach, Schostakowitsch, Schnittke und Ginastera.

Der CANTO GENERAL ist ein umfangreicher Gedicht-Zyklus des chilenischen Dichters Pablo Neruda über den Kampf Lateinamerikas gegen den Kolonialismus. In einem großen Bogen zeichnet er die Geschichte des südamerikanischen Kontinents, wie in einem Schöpfungsmythos beschreibt er die Erschaffung Lateinamerikas, der Flora und Fauna, das Auftreten des Menschen, die Eroberung durch die Konquistadoren, die anschließenden Befreiungskämpfe und die Hoffnung auf Unabhängigkeit.

Der in Griechenland geborene Mikis Theodorakis begann die Komposition 1972 und beendete sie zehn Jahre später in Paris. Dichter und Komponist standen sich in Bezug auf ihre sozialpolitischen Einstellungen sehr nahe. Beide waren engagiert im Kampf der Völker gegen fremde und lokale reaktionäre Kräfte. In Chile und in Griechenland wurden jeweils demokratisch gewählte Regierungen durch einen Militärputsch gewaltsam ausgelöscht. In beiden Ländern wurden verhasste Militärdiktaturen errichtet (in Chile im September 1973 bis März 1990, in Griechenland im April 1967 bis Juli 1974), es kam zu massiven Verfolgungen und Menschenrechtsverletzungen.

In ihrem künstlerischen Wirken waren beide bestrebt, Gefühlen und Ideen Ausdruck zu verleihen, die nicht nur eine privilegierte Minderheit, sondern breite gesellschaftliche Schichten erreichen und berühren sollen.

In diesem Konzert werden acht Ausschnitte aus dem Oratorium Canto General und Musik von Mozart, Ginastera, Bach, Schostakowitsch und Schnittke gegenübergestellt. Die unterschiedlichen Werke großer Musiker spiegeln sich gleichsam, sie laden sich gegenseitig auf und ergänzen sich in ihrem Blick auf die Welt und auf die Würde des Menschen.

Die Aufführungen fanden am 18. und 19. März 2024 im Treibhaus in Innsbruck statt,
in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Landeskonservatorium.

Der Reinerlös der Konzerte ging an das Bildungsprojekt „PROYECTO PAPAGENO“ des Wiener Baritons Christian Bösch im Süden Chiles.

Ein digitales Programmheft als pdf-Datei findet ihr unten.

 

Ausführende

Marion Feichter – Alt
Alec Avedissian – Bariton
Michael Schöch, Benjamin Kammerer – Klavier
Daniel Müller, Felipe Celis Catalán, Andreas Greif, Claudia Neudecker – Gitarren, Bozouki
Simon Aschenwald, Christoph Opperer, Matteo Öttl, Valentin Patscheider,
Matthias Gamper, Loris Gitterle – Percussion
Lea Graf – Celesta
Katja Menapace, Katharina Lardschneider, Selina Danzl – Flöten

Vokalensemble Vocappella, Jugendchor JUKO, Chor des Tiroler Landeskonservatorium konsChor

Leitung: Bernhard Sieberer

 

Programmabfolge

Anmerkung: Die Auszüge aus dem Gedichtzyklus „Canto General“ von Pablo Neruda sind zur besseren Ersichtlichkeit fett markiert.

ALGUNAS BESTIAS – Einige Tiere
Hier beginnt der Schöpfungsmythos Südamerikas. „Era la noche de los caimanes…“
W. A. Mozart – aus dem Klavierkonzert in A-Dur, 2. Satz, Anfang
VOY A VIVIR – Ich werde leben
Alberto Ginastera – Milonga – für zwei Gitarren
LOS LIBERTADORES – Die Befreier
J.S. Bach – Präludium in es-moll aus dem Wohltemperierten Klavier, Band 1
A MI PARTIDO – An meine Partei
LAUTARO – Er war der erste gewählte Kriegshäuptling (Toqui) der Mapuche in Chile.
Dmitri Schostakovitsch – Ende der Symphonie Nr. 15 in A-Dur
NERUDA REQUIEM AETERNAM – Requiem für Neruda – von Mikis Theodorakis
W.A. Mozart – Lacrimosa aus dem Requiem in d-moll, KV 626
A EMILIANO ZAPATA – Auf Emiliano Zapata
Alfred Schnittke – Declaration of Love aus Märchen der Wanderungen
AMERIKA INSURRECTA – Aufständiges Amerika

Bernhard Sieberer – Bearbeitung und Kürzung der Aufnahmen – herzlichen Dank!
Leonie Drechsel – Aufnahme und verantwortlich für die Sendung

Dokumenty

programm-canto-02-4, PDF, 5.0 MB Stažení

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