„Es ist viel einfacher, Krisen zu verstehen, wenn vorher klar ist, wie ein krisenfreier Kapitalismus funktionieren würde […]. Der Begriff ‚Kapitalismus‘ hat [im Gegensatz zum Ausdruck ‚Marktwirtschaft‘] den Vorteil, dass er präzise beschreibt, was die heutige Wirtschaftsform auszeichnet: Es geht um den Einsatz von Kapital mit dem Ziel, hinterher noch mehr Kapital zu besitzen, also einen Gewinn zu erzielen. Es handelt sich um einen Prozess, der exponentielles Wachstum erzeugt. Genau dieser zentrale Zusammenhang geht bei dem Begriff ‚Marktwirtschaft‘ verloren […]. Auf Märkten wird mit Äquivalenten gehandelt. Doch wie soll aus dem Tausch gleichwertiger Güter ein Prozess entstehen, der zu permanentem Wachstum führt? Dies bleibt unerklärlich.“
Soweit ein Auszug aus dem ‚Klappentext‘ des aktuellen Buches von Ulrike Hermann – ‚Der Sieg des Kapitals‘. Die Autorin hat Wirtschaftsgeschichte und Philosophie an der FU Berlin studiert, ist ausgebildete Bankkauffrau und seit (dem Jahr) 2000 Wirtschaftskorrespondentin der Tageszeitung ‚taz‘. Ende März (27.03.14) war sie zu Gast im Rahmen der Vortrags-Reihe ‚querdenken‘, (einer Veranstaltung der ‚Grünen Bildungs-Werkstatt OÖ‘), um ihr neues Buch vorzustellen.
Im Interview mit ‚planetarium‘ sprach sie über fiktive Aspekte der Marktwirtschaft, Eigenarten der Geldschöpfung und die gegenwärtige Kritik an Freihandels-Abkommen und Investorenschutz-Klauseln.
‚Der Sieg des Kapitals‚, Ulrike Herrmann, Westend-Verlag