Die Ankerwerferin. Ein Portrait der Autorin und Künstlerin und Nina Vasiltshenko und Gedichte aus „Die dunkle Seite…“ von Walther (Stonet)
Heutige Gastautorin ist Nina Vasiltshenko. Nina ist 23 Jahre alt und stammt aus Georgien. Über die Türkei und Italien ist sie vor einem Jahr und 5 Monaten hier her gekommen, erzählt sie. Sie ist viel zu Fuß gegangen und dann, irgendwie, in Salzburg gelandet. Jetzt wartet sie auf ihren Asylbescheid.
Nina will lernen, lernen, lernen. Sie schreibt viel, übersetzt ihre Texte in die deutsche Sprache, zudem malt sie und spielt in verschiedenen Theaterstücken mit. Sie ist an vielen Projekten beteiligt, in denen sie Kunst als ihr Ausdrucksmittel gefunden hat. Ihr neuestes Projekt ist gegen Selbstmord.
In der Auseinandersetzung mit dem Begriff Heimat sagt Nina: „Heimat ist für mich, wo ich mich wohlfühle. Jetzt ist meine Heimat hier in Salzburg. In meinem Raum. Welcher in meinem Universum ist und in welchem mein Teil der Welt ist. Um mich herum sind sehr gute Menschen und ich bin glücklich. Meine Kunst ist auch meine Heimat. Aber mein Land [Georgien] ist ein ganz anderes Thema. Aber wenn ich die georgische Sprache höre oder Georgische Lieder, dann fängt das Herz schneller zu schlagen an. ….“ Und das Fremde? Dazu gefällt Nina ein Satz von Karl Valentin ein: „ Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“
In der Sendung präsentiert Nina ihren neuen Text mit dem Titel: „Das Bunte Ich“. Zuerst liest sie in georgischer Sprache und dann in der deutschen Übersetzung.
Im zweiten Teil geht es um die kurze Vorstellung eines, 2014 in der Dahlemer Verlagsanstalt erschienen, Lyrikbandes „Die dunkle Seite der Nacht“. von Walther ( Stonet).
Der Lyrikband des vielfältigen Autoren, der unter anderem Lyrikredakteur der Berliner Literaturzeitschrift Asphaltspuren ist, mutet in seiner Gesamtheit wie ein Werk an, das, zwischen der Geburt und dem Tod, vom Leben handelt.
Und dieses Leben ist eben manchmal schön und manchmal schrecklich. Das Werk ist ein Lesewellengang der sich aus schwarzem Humor, getrommelten und gepfiffene Alp Traumatas, Trauer und Tod, dem Himmel und den Sternen zusammensetzt. Eine herausfordernde Mischung also!
Altmodische Wortspiele in manchmal doppelbödiger Sinnverdichtung kommen da vor: einmal baut er unerwartete Amerikanismen ein und dann streut er wieder derbe, raue Kraftausdrücke in seine Gedichte. „ Die raffinierte bis hinterlistige Wortwahl, die teilweise altmodische Orthographie, das Getrenntschreiben zusammengesetzter Begriffe, sind nicht nur präzise eingesetzte Stilmittel, sie haben – beabsichtigt oder nicht – den Nebeneffekt, die Lesegeschwindigkeit zu bremsen und eben dadurch den Lesegenuss zu steigern“ befindet die Autorin Margit Heumann im Klappentext. Und es stimmt.
Der Lyrikband setzt sich aus stacheligen aber wohlfeilen Worten zusammen, die nichts anderes als die Unordnung der Welt bezeugen und mit manchen Gegenwartsbildern überraschend übereinstimmen und damit dem Werk eine ph(r)asenweise Zeitlosigkeit geben.
Einige der Gedichte sind nicht leicht zu verdauen, aber, das Leben ist eben auch so, manchmal!
Gedichte sind nicht leicht zu verdauen, aber, das Leben ist eben auch so, manchmal!
Biografie
Walther, auch Walther Stonet, Klarname Werner Theis, geb. 1956 in Berlin, lebt mit seiner lieben Frau in Metzingen bei Stuttgart. Studium der Volkswirtschaftslehre in Mannheim. Seit über 25 Jahren selbstständig in der IT-Branche tätig. Familienvater, Ehemann, Poet, Bürger.
Schreibt seit seinem 14. Lebensjahr Liedertexte und Gedichte, Kurzgeschichten, Prosa, Essays und Rezensionen. Während des Studiums Mit-Herausgeber einer Studentenzeitung, Mitwirkung an einer politischen Jugendzeitung, Freier Journalist beim Mannheimer Morgen.
Seit 2003 Lyrikredakteur bei den Asphaltspuren: www.asphaltspuren.de,
seit 2002 im Führungskreis der internet-literaten-commune www.tage-bau.de aktiv.
Herausgeber Stadt.Fluchten — Leselupe Lyrik-Reihe, Ebersdorf, März 2007, ISBN 978-3-935982-81-8
Walther, Die dunkle seite der nacht — Schwarz gedichtetes auf blüten weiß, ISBN 978-3-928832-47-2, dahlemer verlagsanstalt Berlin 2014, 132 Seiten broschiert, www.dave.de.
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