Dieses Mal verlassen wir metaphorisch unser warmes Großstadtnestchen und ziehen in die weite Welt hinaus, aufs Land. Wir beschäftigen uns mit dem Dorf.
Zunächst stellt sich die Frage, was ein Dorf überhaupt ist. Wie können wir den Begriff inhaltlich fassen? Ist es bloß eine Ansammlung von Menschen und Häusern, ist es eine spezielle soziale Lebensform, ist es eine politische Struktur, ist es ökonomischer Natur, oder gar von allen etwas?
Im Gegensatz dazu stehen die Städte. Anziehungsmagneten im 21. Jahrhundert. „Die Zeit“ hat gerade einen Artikel veröffentlicht, der die politische Macht von Städten thematisiert, und es ist sogar die Rede davon, dass die Nationalstaaten ihre Macht an die Städte abgeben werden. Was bedeutet das aber für Lebensformen außerhalb von Städten? Und sind mittlerweile Städte ein Hort der Hoffnung, Zuflucht und des Optimismus geworden, wie es dieser Kommentar in der Jungle World argumentiert?
Im Spannungsfeld zwischen Stadt und Dorf, den Wanderungsbewegungen zwischen diesen zwei Polen und den damit verbundenen Vorstellungen von einem geglückten Leben bewegen wir uns. Stadt und Dorf sind ja vielmehr als bloße Ansammlungen von Menschen, sie sind auch Überzeugungen: Und in ihnen steckt auch jede Menge Weltdeutung.
Wir dürfen als Studiogast herzlich den Universitätsprofessor und Sozialgeographen Dr. Andreas Koch bei uns im Studio begrüßen.