Frei sein wie der Kondor über den Anden! Und heimkehren können, wo wir hergekommen sind.
Wer möchte das nicht?
Weg vom getakteten Alltag, wo wir geknechtet sind von den anderen, die uns nötigen, Schätze aus dem Dunkel der Erde ans Licht zu bringen. In sozialen Berufen haben sie jahrelang gearbeitet. Harte Arbeit, bei der man sich nach Flügel sehnen möchte: Renate und Franz, meine beiden Gesprächspartner in dieser Sendung.
Den festen Boden verlassen, den eigenen Flügel vertrauend Bahnen ziehen, Wege gehen, die ihnen niemand geplant hat, ja die sich sie selbst nicht einmal vorzeichnen, die noch nie jemand gegangen ist.
Sie nehmen sich für’s Erste einmal 9 Monate Auszeit. Sie kehren wieder zurück. Das nächste Mal sind es schon 18 Monate. Und seit einigen Jahren tun sie das, was sie am liebsten tun: Reisen in ferne Länder, weitgehend zu Fuß – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wer bin ich? Wo bin ich? Warum bin ich? Warum bin ich hier?
In dem Maße, als wir Erdenbürger sind, suchen wir nach Antworten auf diese Fragen – auf der Erde, in der Geografie. Wir suchen sie auf den Gipfeln der Berge, in den Tiefen der Meere, in der Weite der Ebenen, in den Wäldern und Wüsten, im Werden und Vergehen der Steine, Pflanzen und Tiere. Und schließlich bei den Menschen. Mag sein, dass man auf der Suche nach den Antworten zunächst Krankenschwester oder Sozialarbeiter wird, um später bei den Indianern in den Anden, den Melanesiern auf Vanuatu oder den Eingeborenen im Himalaya anzufragen.
Das Reisen in der Geografie – ich meine jetzt nicht das von anderen programmierte transportiert werden, sondern das eigenverantwortliche Bewegen – geht einher mit einem hohen Maße an Präsenz, dem Sein im Hier und Jetzt. Wenn du das auf Reisen nicht tust oder bist, stolperst du ganz schnell mal. Ich rede von jener Haltung, die du zum Beispiel beim Meditieren einnimmst – am Wege zu deiner Mitte, zu deiner inneren Wahrhaftigkeit, zu deinem JA zu dir selbst.
Liegt darin etwa die Ursache für das Gelassensein, den inneren Frieden und das tiefe Glück, von dem selbstbestimmt Langzeitgereiste berichten, wenn sie heimgekommen sind, wenn sie angekommen sind – an ihrem Hauptplatz und ihren Gipfeln – –
Peru, Nepal, Bolivien, Thailand, Australien, Vanuatu und so manches andere Land haben Renate Kogler und Franz Marx bereist. Ihre früheren Berufe haben sie auf den Nagel gehängt. Jetzt tun sie das, was sie am liebsten tun: Sie reisen. Sie reisen zu Fuß in die entlegensten Täler um zu reisen und um zu fotografieren, ihre auf Reisen entdeckte Leidenschaft.