Saatgut tauschen ist politisch

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Kultur und Bildung spezial
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Sommerfest St. Isidor Caritas OÖ 2024
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DOMINIKA MEINDL//STEPHAN ROISS zu Gast im Studio
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Danube Streamwaves Soundmap: The Danube in Linz
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Tom auf dem Lande – Dernière* in den Kammerspielen
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Gesellschaft in Transformation - Sorge, Kämpfe und Kapitalismus
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Newsgames im Unterricht
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Danube Streamwaves Soundmap: Die Biber in Linz
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Neues vom Crossing Europe Filmfestival und Frauenfußball
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Vortrag Karin Fischer: Strukturen globaler Ungleichheit: wer profitiert, wer verliert?

Hunger.Macht.Profite und FILME für die Erde veranstalten die 10. Auflage der Filmtage zum Recht auf Nahrung diesmal online. Ein Film der Auswahl ist „Seeds of Profit“. Kultur & Bildung spezial bringt die Onlinediskussion zum Film.

60 Jahre standardisierte Obst- und Gemüseproduktion und die Herstellung von industriellen Hybriden haben sich dramatisch auf ihren Nährstoffgehalt ausgewirkt. Gemüse hat 27% seines Vitamins C und fast die Hälfte seines Eisens verloren. In den letzten 100 Jahren sind weltweit 75% der kultivierten Sorten verschwunden. Die Samen des Obst und Gemüse sind Eigentum einiger multinationaler Unternehmen wie Bayer und Dow-Dupont. Diese lassen ihr Saatgut für eine Handvoll Rupien in Indien produzieren. Sie erzielen Umsätze in Milliarden-Höhe und profitieren von einem globalisierten Geschäft, in dem Saatgut für mehr als Gold verkauft wird.

Seeds of Profit – Tomatenzucht

Online-Filmgespräch mit Katherine Dolan (Arche Noah Saatgutpolitik) und Katalin Erdodi (Sezonieri Kampagne – für die Rechte von ErntehelferInnen), moderiert von Tina Wirnsberger (FIAN Österreich)

Biodiversität ist essenziell für die globale Ernährungssicherung. Vielfalt und freies, regionales Saatgut machen Landwirtschaft flexibel und widerstandsfähig. Dennoch gehören 2/3 des weltweit verkauften Saatguts heute vier multinationalen Konzernen, von denen drei zugleich Pestizide herstellen. Gemüse und Obst, das für die agro-kapitalistische Produktion und Vermarktung hybridisiert wird, verliert nicht nur mehr als die Hälfte an ursprünglichen Nährstoffen, es wird auch zu zum trojanischen Pferd für chemische Produkte. Gewonnen werden die Samen unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen im Globalen Süden – von Kindern und unterbezahlten Frauen. „Seeds of Profit“ führt den Zuschauer*innen die negative Tragweite der Saatgut-Privatisierung deutlich vor Augen.

Von welch großer Bedeutung ein widerstandsfähiges Ernährungssystem ist, erleben wir gerade jetzt, wo mit COVID-19 und den Maßnahmen gegen die Ausbreitung auch eine Ernährungskrise droht. Auch mit Blick auf die aktuelle Situation sprechen wir mit Katherine Dolan (Arche Noah, Saatgutpolitik) über die Auswirkungen monopolisierten Saatguts, welche Alternativen Wege es gibt und darüber, wie die Macht über Saatgut umverteilt werden kann. Katalin Erdodi von der Sezonieri Kampagne gibt uns Einblick in den Kampf um faire Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft und wir diskutieren die Organisation und Forderungen landwirtschaftlicher Arbeiter*innen und welche Rolle landwirtschaftliche Lohnarbeit für die Transformation des Agrar- und Ernährungssystems spielt.

Eingeleitet von Astrid Dober.

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