Frauen* im Kulturbetrieb: Über Ungleichheiten im Kultursektor

Podcast
VON UNTEN im Gespräch
  • Frauen im Kulturbetrieb_VUiG
    55:07
audio
39:29 min.
Diskursanlyse rechtsextremer Rhetorik - Ruth Wodak im Gespräch
audio
59:56 min.
Die Zukunft ist feministisch - was gehört dazu?
audio
46:02 min.
Crossroads Filmfestival: Wolken über Lützerath & Klimabewegung im Gespräch
audio
55:21 min.
„Hass soll massentauglich gemacht werden“ – Daniela Grabovac (Antidiskriminierungsstelle Steiermark)
audio
52:50 min.
Crossroads – Festival für Dokumentarfilm und Diskurs
audio
54:23 min.
"Die Demokratie gründet halt auch auf Antifaschismus" - Antifa Jugendcamp am Peršmanhof
audio
52:55 min.
Budapest Komplex: Grenzübergreifende Repressionswelle gegen Antifaschist:innen
audio
53:47 min.
„Der Vorwurf ist schwerer Raub und Bildung einer kriminellen Vereinigung, die Beweislage aber dünn“ – AntifaGraz25 Prozess
audio
59:47 min.
„Frauen tragen immer noch die Hauptverantwortung für Verhütung“ – Anna Wahl und Johanna Pilwarsch im Gespräch
audio
59:31 min.
„Man will uns ans Leben“: Brief- und Rohrbombenterror in Klagenfurt

Bei VON UNTEN im Gespräch hört ihr heute den Mitschnitt der Diskussion „Frauen* im Kulturbetrieb, Expert*innen aus der Praxis diskutieren über Ungleichheiten im Kultursektor“. Diese Online-Veranstaltung der IG Kultur Steiermark fand am am 3.3.2021 anlässlich des internationalen Frauen*Kampftages im Rahmen des Bündnis 0803 – Internationaler Frauentag Graz, statt.

Nahezu die Hälfte der im Kultursektor Arbeitenden sind Frauen* und davon sind fast zwei Drittel akademisch ausgebildet. Auch wenn die Statistik den Anschein gibt, dass der Kulturbetrieb eine Geschlechtergerechtigkeit etwas geschafft hat, was sich andere Sektoren wünschen, sieht die Lage ganz anders aus. Der Anteil an Selbstständigen ist in diesem Sektor doppelt so hoch, wie der in der Wirtschaft (32% in EU-27). Das Hauptproblem der Arbeitenden im Kulturbereich, insbesondere bei Selbstständigen, ist die Auflösung von Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben, die fehlende soziale Absicherung und geringer Einkommenssicherheit mit denen Betroffene ihre Existenz nicht bestreiten können.

Die aktuelle Krise hat die Arbeitsbedingungen für das kulturelle Prekariat noch verschärft und die immens hohen Ungleichheiten innerhalb des Kulturbereiches vertieft. Dazu kommen noch die alten, nie aufgelösten patriarchalen Angelegenheiten: Geschlechterungerechtigkeit innerhalb des Sektors, Benachteiligung von Anderssprachigen, rassistische und sexistische Strukturen im Kulturbetrieben, Ausbeutungsverhältnisse und psychologische Folgen für Arbeitende, deren Positionen in der Kulturlandschaft immer noch marginalisiert erscheinen bzw. als solche behandelt werden, obwohl sie einen unübersehbaren Reichtum an engagierten Initiativen, Festivals und Stätten gestalten.

Die Diskussion soll diese Positionen sichtbar machen und die tiefen Ungleichheiten ansprechen sowie erste Schritte für eine emanzipatorische Kulturpolitik aufzeigen, die mehr als nur Lippenbekenntnis sein soll. Das Patriarchat ist ein komplexes System von Verhältnissen. Die Frauen*quote für Leitungs- und Kuratierungspositionen ist nur ein erster Schritt, dem unverzüglich andere folgen müssen.

Es diskutieren: Karoline Droschl-Pieringer (Grrrls Kulturverein), Uli Vonbank-Schedler (murauerInnen), Asiyeh Panahi (kontra.punkt), Alina Zeichen (KD barba, IG KiKK).

Moderatorinnen: Christina Lessiak, Lidija Krienzer-Radojevic, Michaela Zingerle (IG Kultur Steiermark).

Napsat komentář