„Es gibt keinen objektiven Journalismus“

Podcast
#Stimmlagen – Das Infomagazin der Freien Radios
  • Stimmlagen 2021-06-17
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Protest gegen rechtsextremen Burschenbundball

Warum es keinen objektiven Journalismus gibt und rechtsextreme Entwicklungen in Sloweniens Politik, darüber berichtet die VON UNTEN-Redaktion aus Graz in dieser Ausgabe von #Stimmlagen, das Infomagazin der Freien Radios in Österreich.

Anlässlich des 15.Juni, dem Tag der Freien Medien, widmen sich die #Stimmlagen-Ausgaben im Juni dem nichtkommerziellen, unabhängigen und gemeinnützigen Mediensektor in Österreich, den Freien Medien.

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„Es gibt keinen objektiven Journalismus“
Objektivität im Journalismus wird in Österreich hoch gehalten. Das scheinbar neutrale „man“ wird nicht nur in den Geisteswissenschaften als Feigenblatt für eigene Meinungen benutzt, auch im Journalismus versuchen Medienmacher*innen so ihre Standpunkte zu verschleiern. Feministische Wissenschaftskritik hat bereits in den 1970er Jahren darauf hingewiesen, dass jede*r Forscher*in verortet ist und es kein objektives Wissen gibt. Auch Journalist*innen können nur von ihrem Standpunkt aus schreiben. Hinzu kommt, dass Medien meistens politisch eindeutig ausgerichtet sind In Österreich mehrheitlich konservativ und rechts.

So schreibt der Freie Journalist Michael Bonvalot: „Kurier und Profil etwa gehören teils der ÖVP-nahen Raiffeisenbank. Zahlreiche Medien wie „Presse“, „Kleine Zeitung“ oder „Wienerin“ gehören der „Styria“, also der katholischen Kirche. Auch im ORF werden Führungspositionen politisch besetzt, je nach Zusammensetzung der Bundesregierung. Unter Schwarz-Blau etwa sind zahlreiche FPÖ-Verbindungsleute im ORF in zentrale Positionen aufgestiegen. Die ÖVP hat gleichzeitig ihre Positionen nochmals ausgebaut. Ein Schelm, wer glaubt, dass sich das nicht auf die Programmgestaltung auswirkt.“

Warum es keinen objektiven Journalismus geben kann, darüber haben wir mit Michael Bonvalot gesprochen.

Mehr von Michael Bonvalot gibt es auf bonvalot.net.

 

Rechtsextremismus in Slowenien
In der slowenischen Hauptstadt Ljubljana finden seit Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr starke Proteste gegen die Regierung statt. Die Demonstrant*innen fordern den Rücktritt von Janez Janša, dem derzeitigen Ministerpräsidenten Sloweniens und Vorsitzenden der rechtsgerichteten Partei Slowenische Demokratische Partei. Sein Autoritarismus und die repressiven Maßnahmen seiner Regierung werden stark kritisiert. Er wird oft mit Viktor Orbán, dem aktuellen Ministerpräsidenten von Ungarn, verglichen.

Ana Podvršič erklärt im Gespräch mit VON UNTEN, inwieweit der Vergleich mit dem Fidesz-Vorsitzenden zutreffend ist und erzählt, welche strategische Rolle die Pandemie-Maßnahmen für die rechte Regierung in Slowenien haben.

Ana Podvršič ist derzeit Marie-Curie-Postdoc-Stipendiatin am Zentrum für Südosteuropastudien an der Universität Graz. Sie arbeitet an einem Forschungsprojekt darüber, wie die jugoslawische Finanz- und Wirtschaftskrise und die Erfahrungen mit der staatlichen Desintegration uns über die EU-Desintegrationskrise informieren können.

Das Gespräch ist auf Englisch.

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