Wildes Gedenken 4/11 – Frühes Wildes Gedenken

Подкаст
80 Jahre Kriegsende, 70 Jahre Staatsvertrag
  • 20250913_80Jahre_Wildes Gedenken_04_Tag 2_Panel Frühes Wildes Gedenken_01-55-18.mp3
    115:18
audio
1 год. 26:50 хв.
Wildes Gedenken 11/11 - More than Human
audio
1 год. 25 сек.
Wildes Gedenken 10/11 - Verweigertes Gedenken
audio
50:33 хв.
Wildes Gedenken 9/11 - Depth of the field
audio
1 год. 23:02 хв.
Wildes Gedenken 8/11 - Wildes Forschen
audio
1 год. 24:49 хв.
Wildes Gedenken 7/11 - Material Remains
audio
1 год. 41:57 хв.
Wildes Gedenken 6/11 - Wilde Denkmäler
audio
1 год. 15:50 хв.
Wildes Gedenken 5/11 - Vergessene Opfer
audio
40:43 хв.
Wildes Gedenken 3/11 - Die helfende Hand
audio
1 год. 39:48 хв.
Wildes Gedenken 2/11 - Gedenken an politischen Widerstand

Von 7.-9. Mai fand auf der Linzer Kunstuni eine Tagung mit dem Titel Wildes Gedenken statt. Initiiert und organisiert wurde die Tagung von der Kunstuniversität Linz und dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.

Die Tagung beschäftigte sich mit einer Gedenkform, die bislang wenig beachtet und erforscht ist: dem Wilden Gedenken. Wildes Gedenken meint als Arbeitshypothese ein Gedenken, das weder eingehegt noch institutionalisiert ist. Einerseits handelt es sich um Gedenkzeichen von Zivilgesellschaft und Einzelpersonen, andererseits werden darunter auch Markierungen wie das Niederlegen von Blumen, Steinen und Tafeln, mittels derer Orte sichtbar markiert werden.

Jenseits der wilden Gedenkorte, die durch Menschen gestaltet werden, lassen sich unter dem Wilden Gedenken auch materielle, chemische und physische Reaktionen oder Veränderungen der Wiesen, Flüsse und Wälder fassen, die aufgrund der Tötungen an spezifischen Orten entstehen. So existieren etwa an Orten der Massentötungen vielfach Umweltmarker. Gemeint sind damit beispielsweise veränderte Wegführungen, die bestimmte Orte umgehen, aber auch ein veränderter Wuchs oder eine Färbung von Pflanzen, die durch die veränderte chemische Zusammensetzung des Bodens entstehen.

Mit der Thematisierung Wilden Gedenkens geht die Möglichkeit einher, auf Personen und Opfergruppen aufmerksam zu machen, die bislang nicht oder kaum in die Erinnerungskultur einbezogen worden sind. Sind Gedenkstätten erst institutionalisiert, mangelt es aber oft an Raum für diese Ausdrucksweisen. Dass es ein ausgeprägtes Bedürfnis der Besucher*innen gibt, Teil des Gedenkrituals zu sein, zeigt sich daran, dass Blumen, Steine, Gedenktafeln, Fotografien, aber auch Kritzeleien u.ä. gerne hinterlassen werden.

Auf der Tagung wurden verschiedenste Formen und künstlerische Bearbeitungen des Wilden Gedenkens sowie Handlungsspielräume und ihre Grenzen diskutiert. Eine Ausstellung von Studierenden der Kunstuniversität zum Wilden Gedenken begleitete die Tagung.

 

In dieser Sendung hören Sie nun eine Aufzeichnung vom 2. Tagungstag zum Thema Frühes Wildes Gedenken. In diesem Panel hält Michael John einen Vortrag mit dem Titel: „Traumatisiert. Gedenken und Nicht-Gedenken im Linz der Nachkriegsjahre“. Danach spricht Florian Schwanninger. Sein Vortragstitel: „Verschlossene Türen, vergessene Opfer?“ Er spricht darin über Die frühe Erinnerungskultur in Schloss Hartheim zwischen Verdrängung und Intervention. Den dritten Impulsvortrag in diesem Panel hält Gerald Lamprecht. Er spricht über das stille Erinnern an die jüdischen Opfer in der Steiermark. Und den Abschluss macht dann Verena Lorber mit ihrem Vortrag über Franz Jägerstätter und spricht über Unmögliches Gedenken und einsame Fürsprache. Im Anschluss an die Vorträge findet eine kurze Podiumsdiskussion mit Fragen aus dem Publikum statt. Durch das Panel führt Thari Jungen.

 

Залишити коментар