Feine Verwurstwaren

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Everything is a Remix. Coverversionen und Verbearbeitungen zwischen inspirierender Interpretation und plakativem Plagiat. Und wo ziehen wir die Grenze  – zwischen Kunnst und Aluhut? Vielleicht schon beim alten Goethe. “Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt.” Denn viel zu oft hängen sich strebsam Musikhampelnde ein Stück größeren Namens zur eigenen Darsingung um, nur damit sie dergestalt ihren Marktwert erhöhen und sich im Airplayranking ihrer Popkarriere ein paar Leitersprossen hinaufpimpern. Das ganze garstige Formatgeschäft lebt vom Wiederholwiedern des Längstbekannten. Bsundas schiach, weil gebührenfinanziert, tut – tut – tut dies die Endloswarteschleife namens Ö3 mit hirnöder Fahrstuhlmusik für weichgespülte Durchschnitten.

introductionSchön also, dass es uns gibt. Sonst wär noch viel mehr zum Speiben als eh schon. Und damit – schwupps – zu den ernsthaften Beiträgern für unser heutiges Verformationsfest. Schon Gottfried Wilhelm Laibach (oder war es doch Slavoj Žižek?) bemerkte ja bekanntlich: “Humor schließt Ernsthaftigkeit nicht aus – und umgekehrt.” In diesem Sinne lassen wir diesmal Künstler_innen zu Wort und zu Geräusch kommen, die sich intelligent-ironisch mit der Endloswelt des Zitierens befassen. Unter einigem Anderen das slowenische Kunstkollektiv LAIBACH, welches seit seinen Anfängen in den 80er Jahren mit allerlei Coverversionen (Queen, Beatles, Stones…) umgeht – und diesen Prozess noch dazu theoretisch reflektiert. Da ist dann etwa vom “Übertragen gängiger Formate in den Laibach-Kontext” die Rede. Oder von deren “gewaltsamer Wiederaufbereitung” zum Zweck des “Enthüllens der unterdrückten Wünsche ihrer Kompositeure”. Und was erschließt sich uns, wenn wir diese Arbeiten wieder in einen neuen Kontext übertragen? Zwischen Secret Chiefs 3 und Collide, Eluveitie oder Blackfield ist da gewiss noch genug Hörraum für kreative Ohrrüben

“Nun wäre es zwar möglich, all dies “bloß” als einen Witz aufzufassen. Doch damit würde man die aufgezeigten Themen ignorieren – und die Dominanz der Postmodernen Spaßkultur bestärken! Laibach hingegen finden es lächerlich, die “ursprünglichen Originale” für entweder künstlerisch bedeutsam oder politisch unbedeutend zu erachten. Wenn nämlich die Mythen, die diese Songs umgeben, eine kulturelle Kraft entfalten, dann müssen diese auch politische Macht besitzen. Bei Laibach nur auf den Humor zu achten wäre genauso ein Missverständnis, wie nur das Politische wahrzunehmen.”

(als PDF im AnhangTextauszüge von Alexei Monroe – übertragen von Norbert K.Hund)

Dokumente

Laibach - Unsere Geschichte (Alexei Monroe, deutsch von Norbert K.Hund), PDF, 36.3 kB Download

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