Seit der Mensch schreibt, hortet er seine Schriften und seit dem gibt es auch Bibliotheken. Sie gelten als Archive des Wissens. Was aber bedeutet das für unsere Weltsicht? Wer schreibt, wer liest? Wer hortet? Und wer entscheidet, was es Wert ist gehortet zu werden? Kurz: Bibliotheken definieren auch den Wert von Wissen – gerade in der vordigitalen Ära. Und dann passiert es auch, dass eine Bibliothek verschwindet wie in Sarajevo in den 90ern oder in Alexandrina in der Antike.
In Bibliotheken ist Wissen gelagert auf das wir zugreifen – sofern wir zugreifen dürfen, und nicht ein Bibliothekar das Wissen unter Verschluss hält. Und je größer die Bestände werden, desto schwieriger wird es, diese zu verwalten – und dabei wird die Verwaltung selbst zu einem Wissen, zu einer Weltdeutung und übt Macht aus. Wie wird das gehortete Wissen verwaltet und systematisiert. Eine Frage die vor allem in Hinsicht auf Big Data brisant und aktuell ist. Welche Weltdeutung verbirgt sich hinter der Wissensverwaltung?
Ausgehend von einer kleinen Bibliotheksgeschichte sprechen wir in dieser Sendung über den Wert und die Verwaltung von Wissen.