Erinnern und Vergessen – eine Ambivalenz. Und doch gehören die beiden Begriffe irgendwie zusammen.
„Aus der Geschichte lernen“ – ist mittlerweile nahezu zu einer gesellschaftlichen Konvention geworden. Insbesondere im Hinblick auf die Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Wie sollen die Menschen aber Lehren aus der Geschichte ziehen, wenn über sie nur in verklärter Art und Weise oder womöglich gar nicht gesprochen wird.
Die Studentin Viktoria Tatschl vom Institut für Zeitgeschichte widmet sich in dieser Radiosendung dem Thema „Die Ausstellung Lagerstadt Wolfsberg als Impuls für die regionale Erinnerungskultur im Lavanttal“. In Wolfsberg gab es zwischen 1914 und 1948 drei verschiedene Lager. Was sich in diesen Lagern ereignet hat und wie die lokale Bevölkerung mit dem umgegangen ist, versucht diese Ausstellung darzustellen und aufzuarbeiten.
Für die Radiosendung wurden drei Interviews mit den verantwortlichen InitiatorInnen jener Ausstellung geführt.
Mag. Igor Pucker ist der Leiter des Regionalmuseums „Lavantmuseum“ und gibt einen sehr weitreichenden Einblick in die Umsetzungsgeschichte der Ausstellung sowie in seine persönlichen Hintergründe und Intentionen diese Thematik zu bearbeiten.
Dr. Christian Klösch ist Historiker und hat den wissenschaftlichen Teil der Ausstellung geliefert. Er spricht insbesondere die Bedeutung und Auswirkung von fehlender Kriegsaufarbeitung an (allgemein in Österreich sowie am Beispiel von Wolfsberg). Er betont die Relevanz von Gedenkkultur und dem „Miteinander reden», und dass die Ausstellung dies durchaus hervorgebracht hat.
Die Kunsthistorikerin und Museumsmitarbeiterin Mag. Christine Ragger erzählt von ihren Erfahrungen mit den BesucherInnen (lokal und international) der Ausstellung und dem Aufarbeiten der Thematik mit Jugendlichen.
Interviews und Gestaltung: Viktoria Tatschl
Musik: Kärntner Gesamtchor – I hob di gern, Tool – Lateralus (Instrumental), Of Monsters and Men – Dirty Paws
Das Seminar geleitet haben der Zeithistoriker Eduard Staudinger und Walther Moser von Radio Helsinki.