WiderstandsChronologie 19.1.–1.2.2020

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WiderstandsChronologie
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Proteste gegen Burschenschafts-Bummel, gegen den Akademikerball, gegen die Haft von Assange, gegen den Jägerball, gegen die Abschiebung des 7-jährigen Timis, gegen die herrschende Hochschulpolitik, gegen die Haft von Raif Badawi und das Gedenken an die Shoah sind Themen der Widerstandschronologie vom 1. Feber 2020:

Willkommen bei der WiderstandsChronologie.

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22. Jänner Proteste gegen Burschenschafts-Bummel
Wie schon in der letzten WiderstandsChronologie berichtet, war für Jänner aufgerufen worden, jede Woche gegen den Mittwochs-Bummel deutschnationaler Burschenschaften auf der Rampe der Uni Wien und gegen die dienstäglichen Vorlesungen des rechtsextremen Dozenten Lothar Höbelt zu protestieren. Am 22. Jänner protestierten zum Beispiel an die 150 Antifaschist*innen vor der Uni Wien gegen den Bummel deutschnationaler Burschenschaften. Teile der Zugänge zur Rampe und der Stiege zur Universität wurden blockiert. Die Rampe selbst wurde von der Polizei abgeriegelt, damit die Burschenschafter bis knapp vor die Eingangstore der Universität marschieren konnten.

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24. Jänner: 2200 demonstrieren gegen so gen. Akademikerball deutschnationaler Burschenschaften
Eher beschaulich verliefen am 24. Jänner die Proteste gegen den auch 2020 wieder von der Wiener FPÖ ausgerichteten so genannten Akademikerball deutschnational-völkischer Burschenschaften. Rund 2200 Menschen demonstrierten von der Uni weg um die heuer ziemlich groß angelegte Platzverbotszone rund um die Hofburg bis zur Oper.

Im Anschluss an die Demonstrationen kam es zu einigen Anhaltungen von Demonstrant*innen durch die Polizei samt Identitätsfeststellungen. Begründet wurde das von der Polizei damit, dass die angehaltenen Personen bei der Demonstration vermummt gewesen sein sollen. Woran diese wiedererkannt wurden, wurde nicht erklärt. Für unsere Reporter*innen stellte es sich eher so dar, dass einfach Personen angehalten wurden, die beim Weggehen den Schal über den Mund gezogen hatten, was bei den herrschenden Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aber auch zulässig ist. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, die nach dem Ende der Abschlusskundgebung angeradelt gekommen war, wie wir selbst gesehen hatten, vermittelte zwischen den Beteiligten. FPÖ-Wien-Obmann Nepp fordert daher ihren Rücktritt.
Vereinzelt gab es dann auch noch Blockaden einzelner potenzieller Zufahrtswege zur Hofburg, hinter dem Burgtheater und am Beginn der Bellariastraße.

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25. Jänner: Mahnwache für Assange
Am 25. Jänner beteiligen sich rund 70–80 Menschen an einer Mahnwache für den inhaftierten Wikileaks-Aktivisten Julian Assange. Der Bogen der Reden zog sich über sachliche Darstellung der Aufdeckungsleistungen von Julian Assange und Chelsea Manning über Verschwörungsgeschichten bis zu Journalist*innenbeschimpfungen. Der Präsident des Österreichischen Journalistenclubs, der zuvor noch selbst auf der Kundgebung gesprochen hatte, distanzierte sich von Letzterem. Der Österreichische Journalistenclub unterstützt aber die Forderung nach sofortiger Freilassung von Assange.

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27. Jänner: Holocaust-Gedenken am Heldenplatz
Am 27. Jänner, dem internationalen Holocaust-Gedenktag, beteiligten sich mehr als 500 Menschen an einer vom Bündnis „Jetzt Zeichen setzen“ veranstalteten Gedenkkundgebung beim Burgtor.
Gesprochen hat unter anderem die Zeitzeugin Susanne Bock.

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27. Jänner: Protest gegen Jägerball
Gegen den Jägerball in der Hofburg protestierten am 27. Jänner auch heuer wieder Tierrechtsaktivist*innen.
Heuer gab es auch eine Gegen-Gegenkundgebung für den Jägerball, bei der eine Handvoll Menschen für den Jägerball demonstrierte. Die Beteiligten taten sich aber eher schwer, uns zu erklären, warum sie da waren.

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28. Jänner: Schüler*innen protestieren gegen Abschiebung ihres Mitschülers Timi
Gegen die Abschiebung des 7-jährigen in Wien geborenen Volksschülers Timi demonstrierten am 28. Jänner vor allem Schulkolleg*innen am Minoritenplatz. Er sollte bis 31. Jänner mit seinen Eltern das Land verlassen, obwohl eine Entscheidung über ein beantragtes Aufenthaltsrecht in besonders berücksichtigungswürdigen Fällen noch aussteht.

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30. Jänner: Studierendenproteste vor der TU
Rund eineinhalb Monate nach der der Besetzung des Festsaals der Technischen Universität demonstrierten am 30. Jänner 80 bis 100 Menschen mit einer Kundgebung und einem Rave im Resselpark vor der TU neuerlich bzw. immer noch für offene, freie und gerechte Hochschulen.

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31. Jänner: Mahnwache für Raif Badawi
Seit Jahren findet jeden Freitag um 10 Uhr vor dem König-Abdullah-Zentrum am Wiener Schottenring eine Mahnwache für den Blogger und Menschenrechtsaktivisten Raif Badawi statt, der in Saudiarabien zu einer zehnjährigen Haftstrafe sowie zu tausend (!) Peitschenhieben verurteilt worden ist, nachdem er sich für Meinungsfreiheit eingesetzt hat, behauptet hat, dass Jüd*innen, Christ*innen, Muslim*as und Atheist*innen gleichwertig sind und damit den Islam beleidigt habe. Am 31. Jänner fand zusätzlich um 11:30 eine Mahnwache vor der Botschaft Saudi Arabiens statt für Raif Badawi und den ebenfalls in Saudi Arabien inhaftierten Menschenrechtsaktivisten Waleed Abu al-Khair

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Das war die WiderstandsChronologie. Auf Wiederhören.

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