Wer klatscht noch für die 24h-Betreuer*innen?
Das Thema der 24h-Betreuer*innen scheint wieder etwas aus dem Fokus gerückt zu sein. Wurden sie als Systemerhalter*innen zu Anfang der Coronakrise noch beklatscht und medial inszeniert, wie sie mit Korridorzügen und Charterfliegern eingeflogen werden, kämpfen sie tatsächlich mit gestiegenen Kosten für Transport, PCR-Tests und erschwertem Zugang zum Härtefallfonds. Nun ist die Frist für die Förderung für PCR-Tests für 24-Stunden-Pflegekräfte in weiten Teilen Österreichs mit Ende Oktober ausgelaufen. Sie benötigen diese Tests aber, um wieder in ihre Heimatländer einreisen zu dürfen, denn 24h-Betreuer*innen pendeln großteils alle paar Wochen aus Rumänien, der Slowakei, Tschechien, Slowenien, Bulgarien, Ungarn, etc nach Österreich und retour, um ihre Familien zu sehen.
Nun befürchten Interessensvertretungen, dass die Betreuer*innen diese Kosten in Zukunft selbst tragen werden müssen. Schon bisher mussten sie für einen Teil dieser Zusatzkosten selbst aufkommen – was angesichts ihrer ohnehin sehr niedrigen Entlohnung und steigender Transportkosten seitens der Vermittlungsagenturen unzumutbar ist.
Über die vielen Baustellen in der 24h-Pflege, die die Coronakrise nochmal deutlich verschärft hat, spricht FAQ heute mit Simona Ďurišová von der IG 24, Interessensvertretung für 24h-Care-Worker*innen. Das Interview führte Sarah.
Fotocredits: Simona Ďurišová