Militärische Altlasten – Zeitbomben und ihre Entschärfung.
Vortrag und Gespräch mit Verena Winiwarter
Was genau wissen wir über die Langzeitwirkung der Umweltzerstörung durch Kriege? Die Umwelthistorikerin Dr. Verena Winiwarter (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien) spricht über die Altlasten militärischer Aktivitäten: „… sie sind gefährlich, teuer und machen Teile des Planeten, die wir dringend für etwas anderes brauchen würden, unbewohnbar.“
Daraus, so folgert Sie, wird klar: Ohne Frieden gibt es keine nachhaltige Entwicklung. Altlasten sind Folge der globalen Konsumgüterschaft und ihrer militärischen Logik. Das ist in der Nachhaltigkeitsdebatte kaum präsent, doch für Umweltgerechtigkeit ist ihre Berücksichtigung unerlässlich. Die „Aufräumungsarbeiten“ nach Kriegen dauern Jahrzehnten bis Jahrhunderte. Bei Verdun wurden nach dem ersten Weltkrieg Giftgasgranaten verbrannt. Der Boden ist über 100 Jahre später noch immer so mit Arsen verseucht, dass nur noch verkrüppeltes Moos wächst.
Militärische Altlasten, das sind Plutoniumfabriken, Waffentestgelände, versunkene Atom-U-Boote sowie die Abraumhalden von Uranbergwerken, sind ein gemeinsames Erbe der Menschheit. Sie bedürfen besonderer Aufmerksamkeit – durch verantwortliche Staaten und die Zivilgesellschaft. Verena Winiwarter informiert über die Gefährlichkeit solcher Altlasten und die Schwierigkeiten ihrer Sanierung; Dies ist aber eine Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit.











