AK-Studie über Ungleichheiten im österreichischen Gesundheitssystem

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Das österreichische Gesundheitssystem wird derzeit immer wieder zum Mittelpunkt des öffentlichen Diskurses, der aktuell vor allem von Beschwerden über mangelnde Kassenpraxen und Debatten zwischen der ÖGK und der Ärztekammer gekennzeichnet ist. Dabei stellt sich auch die Frage, inwiefern strukturelle Ungleichheiten zum Entwicklungsbedarf des Gesundheitswesens beitragen.

Passend dazu gab es am Dienstag dem 4. November 2025 eine Pressekonferenz der Arbeiterkammer Oberösterreich zum Thema „Ungleichheiten im Gesundheitswesen“. Neben Präsident Andreas Stangl war auch der Ökonom Gerald Pruckner anwesend. Gerald Pruckner ist der Leiter der Abteilung für Gesundheitsökonomie an der JKU in Linz, die im Auftrag der Arbeiterkammer eine Studie zu Ungleichheiten im oberösterreichischen Gesundheitssystem gemacht hat. Im Grunde genommen wurden bei der Studie Daten der österreichische Gesundheitskasse mit Datensätzen aus dem österreichischen Sozialversicherungssystem zusammengeführt. Der Fokus, so Pruckner, wäre dabei auf dem Leistungszugang gelegen, sowie der Frage, ob es sozioökonomische und regionale Unterschiede gäbe.

Bei den Gesundheitsausgaben gibt es laut der Studie starke demografische Unterschiede, also Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Im Allgemeinen würden die Ausgaben mit dem Alter steigen. Des Weiteren gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: während Männer höhere Spitalsausgaben hätten, würden Frauen mehr für Medikamente ausgeben. Eine weitere Gruppe die sich abheben würde, so der Ökonom Gerald Pruckner, seien arbeitslose Menschen, die deutlich höhere Gesundheitsausgaben hätten. Durch den nahenden Pensionsantritt der bevölkerungsstarken Baby-Boomer Generation, würden sich die demografischen Zahlen außerdem im Wandel befinden, was eine weitere Herausforderung für das Gesundheitssystem sein würde.

Im Allgemeinen steigen die Gesundheitsausgaben mit dem Einkommen. Höhere Gesundheitsausgaben würden allerdings nicht unbedingt auf einen schlechten Gesundheitszustand hinweisen. Wo die Ausgaben bei Medikamenten allerdings auf einen schlechten Gesundheitszustand rückschließen lassen würden, so Gerald Pruckner, sei im unteren Einkommenssektor. Die unteren Einkommensstufen hätten zusätzlich auch signifikant höhere Sterblichkeitsraten zu verzeichnen.

Auch der Beschäftigtenstatus spiele eine Rolle beim Bedarf an Leistungen und Inanspruchnahme im Gesundheitswesen. Laut der Studie haben Arbeiter*innen höhere Gesundheitsausgaben als Angestellte. Einkommen und Beschäftigtenstatus sind auch relevant, wenn es um Leistungszugang geht. Während es in der Primärversorgung wenige Unterschiede gibt, so sei vor allem der Zugang zu fachärztlichen Leistungen betroffen. Dort wo die Einkommen geringer seien, so Pruckner, würde die Distanz zu Fachärzt*innen, etwa in der Gynäkologie, steigen. Dazu komme, dass auch die Dichte an Allgemeinmediziner*innen, gemessen an der erwerbstätigen Bevölkerung, sinken würde.

Beitragsbild: CC Wolfgang Spitzbart, AK OÖ

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