Hallstatt – Löckerbrunnen 1

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Der Brunnentrog aus rotem Buntkalkstein steht vor einer hohen, verputzten Wandscheibe, die auf einem Sockel aus steinsichtigen Quadermauerwerk ruht und von einem getreppten und auskragend profilierten Giebel abgeschlossen wird. In die Prospektwand sind zwei Schrifttafeln und eine Wappentafel eingelassen, die unter der dominanten Helmzier eines Pfauenstoßes das österreichische Fünfadlerwappen und den Bindenschild zeigt. Das Wasser fließt durch einen elegant geformten Auslauf aus Bronze in den Brunnentrog, der eine auffällige, organische Form besitzt, die im Grundriss ein Dreiblatt bildet.
Die Brunnenanlage ist vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Abbruch des in unmittelbarer Nähe befindlichen Hoftors errichtet worden. Die Wappentafel und die Schrifttafel aus dem 15. Jahrhundert waren im Attikabereich des abgekommenen Hoftors eingelassen und fanden in der Prospektwand des Löckerbrunnens eine Zweitverwendungen. Die Herkunft und der ursprüngliche Standort des Brunnentrogs sind unbekannt. Auch die Datierung des Brunnentrogs ist schwierig, da Vergleichsbeispiele fehlen und rein formal eine Entstehungszeit von der Spätgotik bis ins Barock möglich wäre. Der bronzene Wasserauslauf ist ein Entwurf von Clemens Holzmeister, der in den frühen 1960er Jahren als Ortsplaner von Hallstatt tätig war.
Der Brunnen ist nach der Familie Löcker benannt, aus der im 18. und 19. Jahrhundert die Hallstätter Bader entstammten. Sie besaßen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Haus Lahn 22, in dem heute der Kindergarten untergebracht ist. Nach dem Marktbrand von 1750 errichteten die Löcker auf der Brandstätte des Zuseherhauses (heute das Haus 57, Ecke Wolfengasse/Badergraben) das Baderhaus. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts diente noch das Haus Kirchenweg 168, das direkt am Mühlbach steht, als «Batt Hauß.» Auf einem Ortsplan vom Beginn des 19. Jahrhunderts ist der «Feil-Fluder», ein Mühlbacharm am südlichen Rand des Badegrabens als offenes Gerinne eingetragen. Über diesem Wasserlauf ist schräg gegenüber dem Baderhaus ein Gebäude eingezeichnet, das höchstwahrscheinlich als Badehaus diente.

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