Mit der Südwiener Hütte und der Werfener Hütte sind zuletzt zwei äußerst beliebte und vielbesuchte Hütten in Salzburg geschlossen worden. Was macht es so aufwändig, kompliziert und teuer, Hütten im alpinen Raum zu bauen und zu erhalten? Eva Schmidhuber hat mit Ludwig Eichinger vom Alpenverein und Edi Jost von den Naturfreunden im Radiofabrik-Studio darüber gesprochen.
Edi berichtet von einer Baustelle am Happischhaus im Tennengebirge nach einem Sturmschaden mit Wassereintritt. Wo alles schnell gehen muss, aber der Sommer kurz, die Wege weit und hoch sind, Hubschrauberflüge teuer und nicht immer möglich – sei es aus Wetter-, Naturschutz- oder Jagdgründen.
Ludwig erzählt von der geplanten Sanierung am Zeppezauerhaus am Untersberg, die nach einem Besuch des Arbeitsinspektors nötig wurde. Denn auch Angestellte auf alpinen Schutzhütten haben ein Recht auf separate Personal-WCs und Duschmöglichkeiten.
Dazu kommen Brandschutz- und Naturschutzauflagen, Schwierigkeiten mit Grundeigentümern, gestiegene Energie- und Baukosten, Wassermangel, hohe Gästezahlen und gestiegene Ansprüche, schwierige Pächtersuche… Die Liste ist lang und unvollständig.
Edi und Ludwig erklären uns auch, warum sie nicht nach dem Beispiel eines Pinzgauer Berghoteliers die Allgemeinheit mit Schließungen erpressen werden.
Und warum Alpenverein und Naturfreunde ihre Hütten auch nicht gewinnbringend an finanzpotente Privatpersonen verkaufen wollen.
Die Alpinen Vereine haben den „Notruf aus den Alpen” abgesetzt, eine Petition zur besseren öffentlichen Finanzierung von Hütten und Wegen.
Foto: Dachsanierung Eckberthütte (AV, Andreas Brandstätter)