Der Wehrmachtsdeserteur Ernst Federspiel konnte gute 2 Jahre lang auf der Flucht sein, weil er Helfer*innen in seiner Umgebung hatte, die ihm das Untertauchen ermöglichten. Anhand von den wissenschaftlichen Erkenntnissen über ihn und seiner abenteuerlichen Fluchtgeschichte, rekonstruieren wir einen Teil von seinem Netzwerk und was es bedeutet hat, einen Deserteur zu helfen und zu verstecken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Elisabeth Federspiel, der Mutter von Ernst Federspiel und anderen Frauen, die den jungen Mann bei seiner Flucht halfen.
Zu Hilfe kommen uns in dieser Episode Historikerin Chrsitina Müller, Historiker Peter Pirker und der pensionierte Jurist Harald Stockhammer, die das Bild vom persönlichen Schicksal des kommunistisch eingestellten Federspiel, über die Justiz der Zeit, bis hin zur Auffassung seiner Person und seiner Helferinnen nach dem Krieg erörtern.
Mit Zitaten aus Originaldokumenten und Ausschnitten aus dem Zeitzeuginnen-Interview mit der Tochter Ernst Federspiels, Hannelore Flatscher, ergibt sich ein verzwicktes Geflecht, das uns zeigt, dass Schicksale und Geschichten von allen verschieden erzählt werden können.
Originaldokumente:
- Opferfürsorgeakt Genovefa Flatscher
- „Begünstigung von Fahnenflucht“, Innsbrucker Nachrichten, 31. Januar 1944.
- Peter Pirker, „Deserteure der Wehrmacht in Tirol, Vorarlberg und Südtirol“, 2024, S.200
- „Die österreichische Justiz im Dienste der anglo-amerikanischen Imperialisten“, Österreichische Zeitung, 29. Dezember 1950. Herausgeber: Sowjetischer Informationsdienst in Oesterreich
- Zeitzeuginnen-Interview von Christina Müller mit Hannelore Flatscher
Sprecher*innen: Lisa Hörtnagl, Günther Lieder und Johannes Felder





