Über eine Brücke

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Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich

Wer von der Linzer Innenstadt nach Urfahr muss, der überquert die Donau meist auf einer Brücke, die im Volksmund Nibelungenbrücke heißt. Der Name leitet sich von der Geschichte dieses Bauwerks ab. Von den Nazis geplant, wurde die Brücke zwischen 1938 und 1940 errichtet. Vier überlebensgroße Reiterstandbilder sollten die Brücke einmal zieren: Kriemhild, Siegfried, Gunter und Brunhild – die zentralen Figuren aus der mittelalterlichen Nibelungensage. Zur Errichtung der Statuen kam es letztlich nicht, dennoch haben sie zur Verbreitung des Namens „Nibelungenbrücke“ geführt. Hört man sich auf der Brücke um, so wird klar: Nur wenigen der Passant*innen ist diese Tatsache bewusst. Ebenso wenig, dass die steinernen Pfeiler mit Granit aus den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen errichtet wurden und Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter an deren Errichtung beteiligt waren. Schaut man sich auf und rund um die Brücke um, so wird auch klar, woran das liegt: Keine Tafel, keine Hinweisschild, nichts, was an die Geschichte der Brücke und die Herkunft ihres Namens verweisen würde. Diesen Umstand zum Anlass nahmen sich Birgit Kirchmair von der JKU sowie Angela Koch und Wiltrud Hackl von der Kunstuni und gestalteten mit Studierenden die Ausstellung „ÜBER EINE BRÜCKE gehen / fahren / schreiben / forschen / reden /streiten“. Diese ist derzeit in der Linzer Kunstuni in den Brückenkopfgebäuden der Nibelungenbrücke zu sehen. David Winler-Ebner und Sofia Jüngling-Badia haben sich auf den Weg von Urfahr über die Nibelungenbrücke zum Linzer Hauptplatz gemacht und sich in der Kunstuni auf Spurensuche nach Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Nibelungenbrücke gemacht.

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