Österreich hatte zwar keine eigenen Kolonien, war jedoch intensiv am europäischen Kolonialismus beteiligt. Ein besonders menschenverachtendes Beispiel dafür sind die sogenannten „Menschenzoos“ oder Völkerschauen, bei denen Menschen aus aller Welt zur Belustigung und Demütigung öffentlich ausgestellt wurden. Zwischen 1870 und 1910 fanden allein in Wien über 50 solcher Völkerschauen statt. Doch Rassismus und koloniale Ausbeutung beschränkten sich nicht auf die großen Städte: Auch in ländlichen Regionen wie Salzburg wurden Menschen zur Schau gestellt.
Die PH-Professorin Elfriede Windischbauer hat in ihrer Forschung herausgefunden, dass in Salzburg bis 1951 insgesamt 32 Menschenausstellungen stattfanden – ein verdrängtes Kapitel österreichischer Geschichte.
Im Gespräch mit der Historikerin und Journalistin Vanessa Spanbauer berichtet sie, wie es zu diesen Ausstellungen kam, welche gesellschaftlichen Mechanismen dahinter standen und wie unsere heutige Gesellschaft mit diesem kolonialen Erbe umgehen sollte.
Die Sendung wurde im Rahmen der 2. Österreichischen Antirassismus.Messe am 14. März 2025 in Wien aufgezeichnet.
Bearbeitet von Anna Hagenstein



