Verschiedene Institute in Tschechien und Österreich arbeiten an Molekülen, die Borkenkäfer effektiver anlocken sollen.
Im Projekt SMARTbeetle (Smell-based Molecular Artificial Intelligence to Fight Bark Beetle) geht es darum, die Bekämpfung der Borkenkäfer zu optimieren. Borkenkäfer sind Schädlinge, die Nadelbäume, insbesondere Fichten, angreifen. Durch die Klimakrise ausgelöste trockenere Klima vermehrt er sich in unseren Breitengraden extrem. Monokulturen in den österreichischen Wäldern fördern die Verbreitung noch mehr. Im Moment kann man hauptsächlich mit Rodung gegen ihn vorgehen. Pheromonfallen werden für das Monitoring eingesetzt.
Diese Pheromone dienen als Lockstoffe und sind im Moment noch nicht spezifisch genug auf die verschiedenen Borkenkäferarten zugeschnitten. So werden auch Insekten in die Fallen gelockt, die keine Schädlinge sind.
SMARTbeetle möchte diese Lockstoffe so optimieren, dass diese dann als Fangfallen eingesetzt werden können und die Ausbreitung des Borkenkäfers verhindert. Manuela Geiß, Senior Researcher für Data Science im Software Competence Center Hagenberg, erklärt, wie dieser Prozess abläuft. Die Universität Südböhmen generiert die Daten für Hagenberg im Labor. Mit diesen Daten wird Geiß eine künstliche Intelligenz (KI) trainieren, die dann in kurzer Zeit große Datenmengen verabeiten kann und so dazu beiträgt, genau passende Lockstoffe zu finden.
Ziel des Projekt ist es einerseits, Moleküle für Geruchsfallen zu entwickeln, die besser funktionieren und zur Bekämpfung dienen. Andererseits soll es später möglich sein, die KI mit neuen Datensätzen für andere Arten von Schädlingen zu trainieren. SMARTbeetle dauert bis Ende 2028, die letzten zwei Jahre werden dafür aufgewandt, die hergestellten Lockstoffe direkt in den Wäldern in Tschechien und Österreich zu testen. Es wird sich zwei Jahre dafür Zeit genommen, um etwaige Wetteranomalien in den Berechnungen einkalkulieren zu können. Im Moment wartet Geiß noch auf die Daten aus Tschechien, dann soll der Kampf gegen die Borkenkäfer mit Hilfe von künstlicher Intelligenz konkreter werden.
Headerbild: Jörg Blobelt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons